Aus für Trumps Sicherheitsberater Russische Politiker kritisieren Flynn-Rücktritt

Alexej Puschkow
Foto: imago/ ITAR-TASSRussische Abgeordnete haben mit scharfer Kritik auf den Rücktritt von Michael Flynn reagiert. Die Entscheidung des Nationalen Sicherheitsberater der US-Regierung sei "ein negatives Signal für die russisch-amerikanischen Beziehungen", sagte der Chef des Auswärtigen Ausschusses, Leonid Slutsky, der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti: "Es ist offensichtlich, dass Flynn sein Rücktrittsgesuch unter Druck schreiben musste."
Ähnlich äußerte sich der Abgeordnete Alexej Puschkow: Nicht Flynn sei angegriffen worden, sondern die Beziehungen zu Russland. US-Präsident Donald Trump sei entweder in die Ecke getrieben worden oder die US-Regierung sei von einer antirussischen Stimmung infiziert, zitierte die Agentur den Abgeordneten Konstantin Kosatschjow.
Der Kreml wollte den Rücktritt nicht kommentieren. Es sei eine innere Angelegenheit der USA, sagte ein Kremlsprecher.

Michael Flynn (r., mit Berater)
Foto: Chip Somodevilla/ Getty ImagesDer Nationale Sicherheitsberater Flynn war zuvor zurückgetreten. Grund dafür war ein Gespräch, das er mit einem Botschafter Russlands vor Antritt der neuen US-Regierung über das Thema Sanktionen gegen Moskau geführt hatte. Darüber hatte er später falsche Angaben gemacht.
In seinem Rücktrittsgesuch schrieb Flynn, dass er nach Trumps Wahlsieg mehrere Telefongespräche mit dem russischen Botschafter in den USA geführt hatte. Darüber habe er Vizepräsident Mike Pence unabsichtlich unvollständig informiert. Er habe seine gesamte Karriere aufs Äußerste auf Ehrenhaftigkeit und Aufrichtigkeit Wert gelegt, so der 58-Jährige.
Nachfolger als Nationaler Sicherheitsberater wird nach Angaben des Weißen Hauses nun zunächst der ehemalige General Keith Kellogg, 72, ein hochdekorierter Veteran des Vietnamkriegs. Kellogg war bereits Mitglied von Trumps Übergangsteam.