Auf Bitte der USA Abe schlug Trump für Friedensnobelpreis vor

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe hat laut einem Medienbericht Donald Trump für den Friedensnobelpreis nominiert. Der US-Präsident bestätigte, dass Abe ihn vorgeschlagen habe. Chancen rechnet er sich nicht aus.
Shinzo Abe und Donald Trump im April 2018

Shinzo Abe und Donald Trump im April 2018

Foto: MANDEL NGAN/ AFP

Die US-Regierung soll ihn um die Nominierung gebeten haben - und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe kam laut einem Zeitungsbericht diesem Wunsch nach: Er hat US-Präsident Donald Trump für den Friedensnobelpreis nominiert. Damit ist Trump zum vierten Mal im Rennen um die wichtigste politische Auszeichnung der Welt.

Die US-Regierung habe Abe nach dem Treffen von Trump mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im Juni vergangenen Jahres dafür ausgewählt, schreibt die Zeitung "Asahi ", die sich auf japanische Regierungskreise beruft. Abe sei der Bitte im Herbst nachgekommen.

Trump hatte am Freitag auf einer Pressekonferenz gesagt, er habe von Abe die "allerschönste Kopie" eines fünfseitigen Nominierungsschreibens erhalten. Hintergrund seien die Gespräche und der Abbau der Spannungen mit Nordkorea. "Wissen Sie warum? Weil er (Kim) Raketenschiffe hatte und Raketen über Japan abgefeuert hat", sagte Trump. "Und jetzt fühlen sie sich plötzlich sicher, es geht ihnen gut. Das habe ich gemacht."

Japans Außenministerium teilte mit, die Äußerungen von Trump seien dem Ministerium bekannt. Mehr wolle man nicht kommentieren. Vom US-Präsidialamt war bislang keine Stellungnahme zu erhalten.

Trump glaubt nicht, dass er die Auszeichnung bekommen wird

Trump hatte am Samstag erklärt, er verdiene für seine Bemühungen um Nordkorea und Syrien den Friedensnobelpreis. Gleichzeitig beklagte er, dass er die Auszeichnung anders als sein Vorgänger Barack Obama wohl nie bekommen werde. "Sie haben ihn Obama gegeben. Er wusste noch nicht einmal wofür. Er war gerade 15 Sekunden da und hat den Nobelpreis bekommen", sagte Trump. "Ich werde ihn wohl nie bekommen." Obama hat den Friedensnobelpreis 2009 erhalten, nachdem er nur wenige Monate im Amt war.

Laut der Internetseite des Nobelkomitees kann jeder, der die Kriterien erfüllt wie amtierende Staats- und Regierungschefs, einen Kandidaten für den Friedensnobelpreis vorschlagen. Namen und weitere Informationen über erfolglose Nominierungen blieben jedoch 50 Jahre lang unter Verschluss.

sen/Reuters
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