Vereinigte Staaten US-Präsident soll mehrfach Nato-Austritt erwogen haben

Donald Trump (Archivaufnahme)
Foto: DARRIN ZAMMIT LUPI/ REUTERSSeit seinem Amtsantritt als US-Präsident wettert Donald Trump immer wieder gegen die Nato. Im vergangenen Jahr soll er sogar mehrfach erwogen haben, aus der Allianz auszutreten. Das berichtet die "New York Times". Das Blatt beruft sich dabei auf anonyme Regierungsquellen.
Trump habe einen Nato-Austritt in internen Gesprächen mit Mitarbeitern ins Spiel gebracht, heißt es dem Artikel . So habe der US-Präsident in den Tagen rund um den Nato-Gipfel im Juli gesagt, dass er den "Sinn" der Militärallianz nicht zu erkennen vermöge. Diese gehe zulasten der Vereinigten Staaten, wurde Trump dem Blatt zufolge von den Regierungsmitarbeitern zitiert.
Das für Sicherheitsfragen zuständige Team, darunter der Nationale Sicherheitsberater John Bolton und der inzwischen zurückgetretene Verteidigungsminister Jim Mattis, habe sich daraufhin hektisch dafür eingesetzt, dass Trump die US-Mitgliedschaft in der Allianz nicht infrage stelle.
Trump hatte bei dem Brüsseler Gipfel viele Nato-Partner attackiert - wegen deren aus seiner Sicht viel zu niedrigen Verteidigungsausgaben. Zum Abschluss des Treffens legte er aber ein Bekenntnis zu der Allianz ab: "Ich glaube an die Nato", sagte er.
Aktuelle und frühere US-Regierungsmitarbeiter befürchten laut "New York Times" jedoch, dass Trump angesichts der aus seiner Sicht nach wie vor unzureichenden Verteidigungsausgaben von Partnern erneut mit einem Ausstieg aus der Allianz liebäugeln könnte.
Der Bericht der Zeitung wurde zu einem Zeitpunkt veröffentlicht, an dem das Verhältnis des US-Präsidenten zum russischen Staatschef Wladimir Putin wieder verschärft im Blickpunkt steht. Schon allein den Nato-Austritt der USA zu diskutieren wäre für Putin "das Geschenk des Jahrhunderts", sagte der frühere Nato-Oberbefehlshaber und pensionierte US-Admiral James Stavridis der "New York Times".
Die "Washington Post" hatte am Wochenende berichtet, dass Trump den Inhalt seiner vertraulichen Gespräche mit Putin selbst vor engsten Mitarbeitern sorgfältig verborgen halte. In einem Fall habe der US-Präsident sogar seinem Dolmetscher die Notizen weggenommen und diesem verboten, den Inhalt des Gesprächs weiterzugeben.