Rede über Streitkräfte zum Unabhängigkeitstag "Sie nahmen die Flughäfen in Besitz" - im 18. Jahrhundert

Donald Trump spricht am 4. Juli
Foto: AL DRAGO/POOL/EPA-EFE/REXZum Unabhängigkeitstag feierte US-Präsident Donald Trump in Washington die Streitkräfte mit einer martialischen Show und einer Rede über die Macht des Militärs. Dabei erwähnte er besondere Momente der amerikanischen Geschichte - einer davon kann so allerdings nicht ganz stimmen.
Here’s Trump claiming American troops secured airports during the Revolutionary War. #SaluteToAmerica pic.twitter.com/DiJDLWcDYb
— Aaron Rupar (@atrupar) July 5, 2019
Trump sagte, während des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs im späten 18. Jahrhundert hätten die Amerikaner die Flughäfen der Briten besetzt. "Unsere Armee (...) nahm die Flughäfen in Besitz, tat alles, was getan werden musste", sagte er im Zentrum der amerikanischen Hauptstadt. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine Flughäfen. Das erste Flugzeug startete mehr als hundert Jahre später, im Jahr 1903. Es war nicht ganz klar, worauf Trump mit dieser Anmerkung hinauswollte. Seine Rede wurde vom Weißen Haus nicht veröffentlicht.
An anderer Stelle ordnete Trump die Schlacht um Fort McHenry fälschlicherweise dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zu und nicht dem Britisch-Amerikanischen Krieg einige Jahre später.
Der US-Präsident hatte die Geschichte der USA und ihre Streitkräfte ins Zentrum der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli gerückt. Er hielt sich bei seiner einstündigen Ansprache offenbar an einen Text, den er von einem Teleprompter ablas.

Trumps Rede zum 4. Juli: Regen, Kampfjets, Patriotismus
Sowohl die große Militärshow in der Hauptstadt Washington als auch der Auftritt des US-Präsidenten bei dem Volksfest am zentralen Lincoln Memorial brachen mit der bisherigen Praxis politischer Zurückhaltung an jenem Feiertag. Politiker der oppositionellen Demokraten warfen Trump vor, sich 16 Monate vor der Präsidentschaftswahl auf Kosten der Steuerzahler in Szene setzen zu wollen.
Auf Twitter amüsierten sich daraufhin die Nutzer, indem sie sich ebenfalls historische Details zu amerikanischen Flughäfen ausdachten. Unter dem Hashtag #revolutionarywarairportstories teilten sie ihre Ideen.
Apparently we took La Guardia Airport from the Brits in 1776 and have been trying to give it back for 243 years.
— George Takei (@GeorgeTakei) July 5, 2019
Schauspieler George Takei schrieb etwa über den New Yorker Flughafen La Guardia: "Offenbar haben wir La Guardia 1776 den Briten weggenommen und versuchen nun seit 243 Jahren, ihn zurück zu geben."
Auch die Schauspielerin Bette Midler konnte sich einen Witz nicht verkneifen.
Dear @realDonaldTrump, It just occurred to me that you & my great, great, great grandpappy were on the same flight in 1812. The family stories of the emergency landing during the red flare are absolutely riveting. Just curious, what time do you start sundowning? xoBette #BeBette
— bettemidler (@BetteMidler) July 5, 2019
Sie sagt, dass Trump 1812 mit ihrem Urururgroßvater wohl im selben Flieger gesessen haben müsse.