Trumps Regierungsmannschaft ist durch Rücktritte und Rauswürfe so ausgeblutet, dass ab Jahresbeginn etliche Ministerien und Ämter nur noch kommissarisch verwaltet sind, darunter die für Verteidigung, Justiz, Inneres und Umwelt. Anderswo fehlt der Mittelbau - oder die Qualifikation. Neue Uno-Botschafterin soll zum Beispiel Heather Nauert werden, eine frühere Fox-News-Moderatorin. 65 Prozent der Spitzenpositionen wurden unter Trump ausgewechselt, ein präsidialer Rekord.
Trump stört das aber offenbar nicht, jedenfalls beeilt er sich nicht mit der Neubesetzung vakanter Posten. Denn die Macht konzentriert sich so auch aufs Weiße Haus, wo er sich mit Familienmitgliedern und Vertrauten umgibt, die ihn nicht anfechten, zumal er den Rat konservativer TV-Kommentatoren sowieso mehr schätzt als den seines Stabs. Apropos: Trumps nunmehr dritter Stabschef Mick Mulvaney hat das Präfix "acting", amtiert also ebenfalls nur auf Abruf.
Denn Trump ist sein eigener Chefberater: "Nur ich kann es richten", erklärte er schon 2016 und rühmte sich später selbst als fast unfehlbar: "Mein Bauchgefühl sagt mir manchmal mehr als das Gehirn von jemand anderem."