Verteidigung Trump stellt Beistand im Nato-Bündnisfall infrage

US-Präsidentschaftskandidat Trump will den Nato-Verbündeten offenbar nicht unbedingt zur Seite stehen. Erst werde er schauen, welchen Beitrag die Länder zuvor geleistet hätten. Sein Team sieht ihn falsch zitiert.
Donald Trump

Donald Trump

Foto: JIM WATSON/ AFP

Es ist ein Grundpfeiler der Nato-Politik: Wird ein Staat angegriffen, stehen ihm die anderen bei. Dazu haben sich die Mitgliedstaaten des Verteidigungsbündnisses vertraglich verpflichtet. Doch US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat dieses Prinzip nun offenbar infrage gestellt.

Laut einem Bericht der "New York Times"  würde Trump als Präsident den übrigen 27 Mitgliedern des Verteidigungsbündnisses nicht garantieren, dass ihnen das US-Militär mit voller Kraft zur Seite stehe. Erst werde der Republikaner schauen, welchen Beitrag die Länder für das Bündnis geleistet hätten, sagte er dem Blatt.

Demnach will Trump Verbündete zwingen, Verteidigungskosten zu tragen, für die die USA seit Jahrzehnten aufgekommen seien. Sein Beispiel: Wenn Russland etwa baltische Nato-Mitgliedstaaten angreifen sollte, würde er amerikanische Hilfe davon abhängig machen, ob die Länder ihre Verpflichtungen gegenüber den USA erfüllt hätten.

Trumps Wahlkampfmanager Paul Manafort erklärte nach Angaben des Nachrichtensenders CNN, die Zeitung habe Trump in Bezug auf die Nato falsch zitiert. Trump äußerte sich bislang nicht.

Trump wurde am Dienstag mit breiter Mehrheit offiziell vom Parteitag offiziell als Präsidentschaftskandidat nominiert. Die Nominierung will er am Donnerstagabend (Ortszeit) zum Parteitagsabschluss in Cleveland in einer Rede förmlich akzeptieren.

Video: Republikaner-Parteitag - Buhs and Bromance

SPIEGEL ONLINE
vek/dpa
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