Das Verhältnis zwischen Donald Trump und den Größen des Silicon Valley gilt als schwierig. Jetzt ist der designierte US-Präsident in New York mit den IT-Bossen zusammengekommen. Nach Spannungen im Wahlkampf versprach ihnen Trump ein offenes Ohr. "Ruft einfach meine Leute an. Oder ruft mich an, das macht keinen Unterschied. Wir haben hier keine formale Befehlskette", sagte Trump.
Zentrale Themen des Treffens sollen die Schaffung neuer Jobs und das Wirtschaftswachstum gewesen sein. Er sei hier, um den Tech-Konzernen zu helfen, sagte Trump. "Es gibt niemanden wie euch auf der Welt."
An dem Gespräch beteiligten sich Spitzenmanager wie Apple-Chef Tim Cook, Google-Mitgründer Larry Page und Amazon-Chef Jeff Bezos. Außerdem wohnten der Runde Microsoft-Chef Satya Nadella, der Chef des Elektroautoherstellers Tesla, Elon Musk, sowie IBM-Chefin Ginni Rometty und Intel-Spitzenmanager Brian Krzanich bei. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg schickte seine Geschäftsführerin Sheryl Sandberg.
Den Social-Media-Konzern Twitter hatte Trump nicht eingeladen, "weil sie nicht groß genug sind" - obwohl der Kurznachrichtendienst das Lieblingsmedium des Milliardärs ist.
Das Treffen in New York war mit Spannung erwartet worden, da sich die Silicon-Valley-Größen im Wahlkampf größtenteils für Trumps demokratische Konkurrentin Hillary Clinton ausgesprochen hatten. Trump hatte die Tech-Konzerne - allen voran Apple - aufgefordert, ihre Produktion in die Heimat zu verlagern.
Hunderte Mitarbeiter der großen Tech-Firmen versuchten kurz vor dem Treffen, ihren eigenen Themenschwerpunkt zu setzen: Auf der Website "neveragain.tech" gelobten sie, niemals Informationen für eine Muslimendatenbank zu liefern. Am Mittwochvormittag hatten mehr als 400 Unterzeichner, die bei Firmen wie Google, IBM oder Slack arbeiten, die Selbstverpflichtung unterstützt. Eine solche Datenbank war von Trump im Wahlkampf propagiert worden.
In einem Punkt könnten die IT-Bosse und Trump aber einig werden: Die Tech-Firmen machen sich schon lange für eine Steuerreform stark. Insbesondere geht es darum, dass für die Auslandsgewinne ein niedrigerer Steuersatz als die aktuellen 35 Prozent gilt. Denn Steuern werden erst fällig, wenn das Geld tatsächlich in den USA ankommt. Allein Apple soll über 230 Milliarden Dollar verfügen, von denen sich über 90 Prozent außerhalb der Vereinigten Staaten befinden.
Neben den hochkarätigen Chefs der IT-Branche nahmen auch drei der Trump-Kinder teil: Ivanka, Donald Jr. und Eric. Ihre Anwesenheit bei offiziellen Treffen von Trump wurde wiederholt als Interessenkonflikt kritisiert.
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Der gewählte US-Präsident Donald Trump hat gemeinsam mit dem designierten Vizepräsidenten Mike Pence die Spitzen der amerikanischen IT-Branche getroffen.
Google-Gründer Larry Page nahm ebenso im Trump-Tower Platz wie Facebook-Chefin Sheryl Sandberg. Mark Zuckerberg, Gründer des sozialen Netzwerks, blieb dem Treffen dagegen fern.
Trumps Verbindungsmann: Das Treffen fand auf Vermittlung des deutschstämmigen Investors Peter Thiel - hier in der Mitte - statt, einem der wenigen Trump-Unterstützter im Silicon Valley. Im Hintergrund: Apple-Chef Tim Cook.
An dem Treffen nahm auch Safra Catz vom US-Softwareriesen Oracle teil. Neben ihr saß Elon Musk, Gründer des Elektroauto-Konzerns Tesla.
Meet the Family: Donald Trump brachte - wie oft bei wichtigen Gesprächen - auch Tochter Ivanka und Sohn Eric mit zu den Gesprächen.
In der Höhle des Löwen: Amazon-Chef Jeff Bezos bei der Ankunft im Trump-Tower. Bezos Zeitung "Washington Post" hatte im Wahlkampf kritisch über Trump berichtet. Der revangierte sich auf seine Weise - und drohte, Amazon werde ein "riesiges Kartellrechtsproblem" bekommen.
Die Chefin des Computerkonzerns IBM, Ginni Rometty, auf dem Weg zu der Unterredung.
Für das Trump-Lager saß auch der Milliardär Wilbur Ross, 79, mit am Tisch. Er soll Wirtschaftsminister werden.
Microsoft-Vorstandschef Satya Nadell in der Lobby des Trump-Towers.
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