SPIEGEL ONLINE

Zweiter Super Tuesday in den USA Clinton liegt in allen fünf Bundesstaaten vorn, Trump holt vier

Der zweite Super Tuesday im US-Präsidentschaftswahlkampf war ein guter Tag für Trump und Clinton. Die beiden Politiker haben bei den fünf Vorwahlen von Republikanern und Demokraten ihre Widersacher deklassiert.

In fünf US-Staaten haben am Dienstag Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur von Republikanern und Demokraten stattgefunden. Bei beiden Parteien feierten die Spitzenreiter im Bewerberrennen reihenweise Siege: Donald Trump bei den Republikanern und Hillary Clinton bei den Demokraten.

Die Ergebnisse im Überblick:

Republikaner

Donald Trump
triumphierte in Florida, Illinois, North Carolina und Missouri. Der Erfolg in Florida war für den Milliardär besonders wichtig: Dort wurden die Delegiertenstimmen für den Parteitag nach dem "Winner takes all"-Prinzip vergeben. Das heißt, Trump sicherte sich alle 99 Delegiertenstimmen.

Trump setzte sich mit 46 zu 27 Prozent überraschend deutlich gegen Marco Rubio durch, der aus Florida stammt und den Staat im US-Senat vertritt. Rubio beendete nach der Heimniederlage seine Kampagne. "Es ist nicht Gottes Wille, dass ich 2016 Präsident werde - vielleicht niemals", sagte Rubio vor Anhängern in Miami.

Rubio galt lange als Liebling der republikanischen Eliten, die den Aufstieg Trumps und des erzkonservativen Senators Ted Cruz mit Sorge sehen. Nach dem Aus für Rubio könnte nun John Kasich in die Rolle des Hoffnungsträgers der Anti-Trump-Fraktion aufsteigen.

Der Gouverneur von Ohio gewann die Vorwahl in seinem Heimatstaat mit zehn Prozentpunkten Vorsprung auf Trump. Für Kasich war es der erste Erfolg im Wahlkampf überhaupt. Er sicherte sich damit alle 66 Delegiertenstimmen in dem Bundesstaat.

In Missouri lieferte sich Trump ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Cruz. Schließlich sicherte sich der Milliardär den Staat mit knappem Vorsprung. Insgesamt hat Trump seit Beginn der Vorwahlen damit in 20 von 29 Bundesstaaten gewonnen. Cruz gewann in sieben, Kasich in einem Staat.

Bei den Delegiertenstimmen sieht das Rennen derzeit so aus:

  • Trump 621 Stimmen
  • Cruz 395 Stimmen
  • Kasich 138 Stimmen

Für die Präsidentschaftskandidatur sind 1237 Stimmen erforderlich.

Fotostrecke

US-Vorwahlen: Die Sieger, die Verlierer

Foto: JOE RAEDLE/ AFP

Lesen Sie hier unsere ausführliche Meldung zu den Vorwahlen der Republikaner am Dienstag.

Demokraten

In Florida, Ohio und North Carolina setzte sich Hillary Clinton mit deutlichem Vorsprung gegen Bernie Sanders durch. In Florida siegte sie mit rund 30 Prozentpunkten, in North Carolina und Ohio jeweils mit etwa 14 Prozentpunkten Vorsprung.

Weil die Delegiertenstimmen in diesen Staaten proportional zur Zahl der Wählerstimmen vergeben werden, vergrößerte die frühere US-Außenministerin mit ihren klaren Siegen ihren Vorsprung auf den Senator aus Vermont.

In ihrem Geburtsstaat Illinois lag Clinton am Ende nur knapp vor Sanders. In Missouri ist das Endergebnis noch nicht ausgezählt, die frühere First Lady liegt mit wenigen Hundert Stimmen vorn. Auf Twitter jubelt sie trotzdem schon.

Insgesamt hat Clinton damit 17 von 26 Staaten gewonnen. Die restlichen neun Staaten gingen an Sanders. Bei den Delegiertenstimmen sieht das Rennen derzeit so aus:

  • Clinton 1094 Stimmen
  • Sanders 774 Stimmen

Hinzu kommen sogenannte Superdelegierte, also Parteifunktionäre, die nicht ans Wählervotum gebunden sind. Hier liegt Clinton klar im Vorteil. Für die Präsidentschaftskandidatur sind bei den Demokraten 2383 Stimmen verantwortlich.

syd
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren