Frühere Erzfeinde Handshake zwischen Trump und Kim in Hanoi
Acht Monate nach ihrem ersten Treffen in Singapur sind US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zu einem zweitägigen Gipfel in der vietnamesischen Stadt Hanoi zusammengekommen. Bei dem Treffen stehen der Abbau von Nordkoreas Atomwaffen und Raketen, eine neue Sicherheitsarchitektur und eine Lockerung der strengen Sanktionen gegen den isolierten stalinistischen Staat auf dem Programm.
Trump und Kim begrüßten sich zunächst angespannt und mit ernster Miene im legendären Hotel "Metropole" der vietnamesischen Hauptstadt vor einer Reihe von jeweils sechs nordkoreanischen und amerikanischen Nationalflaggen. Nur langsam lockerte sich die Atmosphäre.
All false reporting (guessing) on my intentions with respect to North Korea. Kim Jong Un and I will try very hard to work something out on Denuclearization & then making North Korea an Economic Powerhouse. I believe that China, Russia, Japan & South Korea will be very helpful!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) February 27, 2019
"Kim Jong Un und ich werden sehr hart daran arbeiten, etwas bei der Denuklearisierung zustandezubringen und dann Nordkorea zu einer Wirtschaftsmacht zu machen", schrieb Trump kurz vor der Begegnung auf Twitter. China, Russland, Japan und Südkorea dürften dabei "sehr hilfreich" sein.
Trump nennt Kim seinen Freund
Trump äußerte die Hoffnung, dass "großartige Dinge" bei dem "sehr wichtigen Gipfel" geschehen werden. In einem Tweet nannte der US-Präsident den nordkoreanischen Diktator sogar seinen "Freund".
Vietnam is thriving like few places on earth. North Korea would be the same, and very quickly, if it would denuclearize. The potential is AWESOME, a great opportunity, like almost none other in history, for my friend Kim Jong Un. We will know fairly soon - Very Interesting!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) February 27, 2019
Beim Treffen in Hanoi stellte er dem verarmten Land wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand in Aussicht. "Es ist eine Ehre, mit dem Vorsitzenden Kim zu sein", sagte Trump. "Ich denke, dass Ihr Land gewaltiges wirtschaftliches Potenzial hat. Unglaublich. Unbegrenzt."
Nach der Begrüßung und einem kurzen Gespräch unter vier Augen stand ein Abendessen in kleiner Runde auf dem Programm. Teilnehmer waren US-Außenminister Mike Pompeo und Trumps Stabschef Mick Mulvaney sowie Nordkoreas Außenminister Ri Yong Ho - ein in den Verhandlungen mit den USA sehr versierter Diplomat - und der Chefunterhändler und berüchtigte Ex-Geheimdienstchef Kim Yong Chol. Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte mit Panzerfahrzeugen riegelten das Hotel weiträumig ab.
Im Mittelpunkt der Gespräche in Hanoi steht die Forderung der USA nach einer vollständigen und überprüfbaren Denuklearisierung Nordkoreas - also einer atomaren Abrüstung des Landes. Kim verlangt Zugeständnisse der USA, wie etwa die Lockerung der strengen Sanktionen. "Wir werden sehen, was passiert", sagte Trump bei einem Arbeitsessen mit Vietnams Ministerpräsidenten Nguyen Xuan Phuc unmittelbar vor dem Gipfel. "Hoffentlich wird es erfolgreich sein."