Newsblog zur US-Wahl Clinton liegt in Umfragen vor Trump

Einen Tag vor der Präsidentenwahl liegt Hillary Clinton in mehreren Umfragen vor ihrem Rivalen Donald Trump. Der Vorsprung der Demokratin beträgt demnach vier Prozentpunkte. Alle Wendungen im Newsblog.
Hillary Clinton

Hillary Clinton

Foto: Steven Senne/ AP

Vier Prozentpunkte Vorsprung für Hillary Clinton

In mehreren Umfragen liegt Hillary Clinton einen Tag vor der US-Wahl vor ihrem Gegner Donald Trump. Sowohl in der am Montag veröffentlichten Erhebung des Senders CBS als auch in der Umfrage von "Washington Post" und ABC schneidet sie jeweils vier Prozentpunkte besser ab als der Republikaner. Die Erhebungen wurden erstellt, bevor das FBI Clinton am Sonntag in der wiederaufgeflammten Affäre um E-Mails aus ihrer Zeit als Außenministerin entlastete und erklärte, es gebe keine Anhaltspunkte für eine Anklage.

Trump hat laut "New York Times" Twitter-Verbot - Obama spottet

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Donald Trumps Berater lassen ihn einem Bericht der "New York Times"  zufolge kurz vor der US-Wahl nicht mehr twittern - und Präsident Barack Obama hat sich prompt darüber lustig gemacht. "Sie hatten so wenig Vertrauen in seine Selbstbeherrschung, dass sie gesagt haben: Wir nehmen dir jetzt einfach Twitter weg", sagte Obama bei einem Wahlkampfauftritt in Florida. "Wenn jemand nicht mit einem Twitter-Konto umgehen kann, kann er nicht mit den Atomcodes umgehen", sagte Obama.

Die Zeitung hatte berichtet, Berater hätten dem Präsidentschaftskandidaten der Republikaner die Kontrolle über sein Konto bei dem Kurznachrichtendienst "entrissen", damit er seine Chancen bei der Wahl am Dienstag nicht mit ungefilterten Anfeindungen schmälert. Trump hat etwa 13 Millionen Follower bei Twitter, in der Vergangenheit hat er sich mit seinen Nachrichten häufig Kritik eingehandelt.

@@08.25 Uhr

Vermeintlicher Angreifer wollte offenbar nur protestieren

SPIEGEL ONLINE

Es war ein Schreckmoment im Wahlkampf: Sicherheitskräfte führten Donald Trump bei einem Auftritt in Reno, Nevada, von der Bühne, im Publikum herrschten Tumulte. Medien haben mittlerweile den Mann ausfindig gemacht, der vorübergehend unter Verdacht stand, einen Angriff auf den US-Präsidentschaftskandidat geplant zu haben. Laut der britischen Zeitung "Guardian"  sagte Austyn Crites, er sei selbst Parteimitglied und habe lediglich ein Protestplakat mit der Aufschrift "Republikaner gegen Trump" bei sich getragen.

Der 33-Jährige berichtete, Trump-Anhänger hätten ihn getreten, geschlagen und gewürgt, als er das Schild emporgehoben habe. Dann habe jemand gerufen, der vermeintliche Angreifer würde eine Waffe bei sich tragen. Crites sagte der Zeitung, er halte Trump für einen Faschisten.

@@06.00 Uhr

US-Republikaner ärgern sich über Vorgehen des FBI in E-Mail-Affäre

Die US-Republikaner haben die jüngste FBI-Mitteilung in der E-Mail-Affäre um Hillary Clinton kritisiert. "Das System ist manipuliert, sie wird protegiert", sagte Präsidentschaftskandidat Donald Trump während einer Rede im Bundesstaat Minnesota mit Blick auf Clinton. Und weiter: "Gegen Hillary Clinton wird lange Zeit ermittelt werden, wegen ihrer vielen Verbrechen gegen unsere Nation, unser Volk und unsere Demokratie."

In Sterling Heights im US-Bundesstaat Michigan wiederholte Trump seine Rede von einem "manipulierten System" und ergänzte: "Hillary Clinton ist schuldig. Sie weiß es. Das FBI weiß es. Die Bevölkerung weiß es." Nun sei es an den amerikanischen Bürgern, am 8. November für Gerechtigkeit zu sorgen - dann wird in den USA gewählt.

Foto: Charles Rex Arbogast/ AP

Trumps Wahlkampfchefin Kellyanne Conway sagte dem Sender Fox News, die Entscheidung des FBI ändere "überhaupt nichts". Das FBI habe den Fall "von Anfang an falsch gehandhabt". Sie legte den Verdacht nahe, Clinton werde vom FBI begünstigt: Offenbar gebe es unterschiedliche Regeln für Clinton und "für uns, die kleinen Leute", sagte Conway.

Ähnlich äußerte sich der frühere Parlamentspräsident Newt Gingrich, ein politischer Unterstützer Trumps. FBI-Chef Comey müsse "unter enormem politischen Druck stehen, um auf derartige Weise einzulenken und etwas zu verkünden, was er überhaupt nicht wissen kann", schrieb Gingrich auf Twitter. Ähnlich klingen auch seine folgenden Tweets.

Trumps Vize-Kandidat Mike Pence erklärte bei einem Auftritt in North Carolina, es sei nicht an der Tatsache zu rütteln, dass Clinton ein Verbrechen begangen habe. In New Hampshire sagte er, die Wähler könnten dafür sorgen, dass Clinton niemals Präsidentin werde. "Es endet hier, es endet jetzt."

Jason Miller, ein enger Kommunikationsberater Trumps, sagte dem Sender CNN, vieles um Clinton stinke zum Himmel.

@@2.20

Und sie lebten glücklich und zufrieden, bis ...

Hillary Clinton und Donald Trump halten sich an den Händen, sie herzen sich, sie schlendern gemeinsam über den Times Square in New York. Dort umarmt sie Trump-Anhänger und er Afroamerikaner, gemeinsam teilen sie sich eine Bretzel. Es ist herzerwärmend. Und sehr komisch.

Es ist der letzte Sketch, den das Team der US-Sendung "Saturday Night Live" zur Wahl veröffentlichte. In den beliebten Einspielern schlüpfte Alec Baldwin in den vergangenen Wochen in die Rolle von Trump, Kate McKinnon in die von Clinton. So spielten sie beispielsweise die TV-Debatten nach - sehr zum Missfallen des echten Trumps.

Der aktuelle "SNL"-Clip endet zwar versöhnlich. Aber los geht es mit Streitereien über Trumps Nähe zu Putin und dem Ku-Klux-Klan, außerdem - natürlich - um Clintons E-Mail-Affäre.

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Was bisher geschah...

Falls Sie, liebe Leserinnen und Leser, am Wochenende wenig Zeit hatten, die jüngsten Nachrichten rund um den US-Wahlkampf zu verfolgen, kommt hier ein kurzer Überblick der wichtigsten Berichte:

  • SPIEGEL-ONLINE-Korrespondent Marc Pitzke war zu Besuch beim Trump-Anwesen in Palm Beach. Dort hat Donald Trump geheiratet, dort feiert und protzt er. Doch leider verabscheuen ihn die Nachbarn. Hier geht's zum Artikel.
  • Georg Diez, Autor im Kulturressort des SPIEGEL, hat einen Essay über die "brutale historische Logik" des US-Wahlkampfes verfasst. Donald Trump treffe den Nerv unserer Zeit, "seit 35 Jahren werden die Grundlagen der liberalen Demokratie systematisch zerstört", schreibt Diez. Hier geht's zum Essay.
  • SPIEGEL-ONLINE-Kolumnist Henrik Müller befasst sich mit einem möglichen Wahlsieg des republikanischen Kandidaten: "Wie Trump Deutschland zur Aufrüstung zwingen könnte" - das lesen Sie hier.
  • Der aktuelle SPIEGEL befasst sich in seiner Titelgeschichte mit dem "schmutzigsten Wahlkampf der Neuzeit". "Es wirkte bisweilen, als wäre begabten Drehbuchschreibern die Fantasie durchgegangen", schreiben die Autoren. Hier finden Sie den kompletten Artikel.
  • Patricia Dreyer ist Chefin vom Dienst bei SPIEGEL ONLINE und arbeitet derzeit in Washington. Sie hat mit der US-Cartoonistin und Pulitzer-Preisträgerin Ann Telnaes unter anderem darüber gesprochen, wie man Hass zeichnet. Hier geht's zum Interview.
Fotostrecke

Cartoons von Ann Telnaes: Den Hass zeichnen

Foto: Ann Telnaes/The Nib

  • Auch die SPIEGEL-ONLINE-Videoredakteurinnen Sandra Sperber und Yasemin Yüksel sind derzeit in den USA im Einsatz. Sie haben sich an Trumps Geburtsort in Queens umgehört - denn dort müsste er doch eigentlich die meisten Fans haben, oder? Falsch gedacht. Hier finden Sie die Wahlkampf-Zusammenfassung im Video.

SPIEGEL ONLINE

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Clinton schweigt zur E-Mail-Affäre

Das Wahlkampfteam von Hillary Clinton geht nach der jüngsten Mitteilung von FBI-Chef James Comey davon aus, dass die E-Mail-Affäre beigelegt ist. "Wir sind froh, dass diese Angelegenheit gelöst ist", sagte Sprecherin Jennifer Palmieri. Clinton-Sprecher Brian Fallon schrieb bei Twitter, man habe nichts anderes erwartet.

Clinton selbst ging bei einem Wahlkampfauftritt in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio mit keinem Wort auf die jüngste Wendung ein. Sie wolle das auch im Wahlkampfendspurt so halten und sich stattdessen auf "ihre positive Botschaft" für das Land konzentrieren, zitierten Medien Kreise um die Kandidatin.

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Wahlkampfhelfer LeBron James

Foto: JUSTIN SULLIVAN/ AFP

Es sind bloß noch wenige Stunden bis zur US-Wahl, und die Kandidaten beider Lager touren derzeit durch zahlreiche Staaten und Städte, um Wähler zu mobilisieren. Am Freitag veranstaltete Hillary Clinton in Ohio ein Konzert mit Jay-Z und Beyoncé. Am Sonntag reiste sie nun nach Cleveland - und auch dort hatte sie einen besonderen Gast bei sich.

Basketballstar LeBron James stand mit Clinton auf der Bühne. Er rief den Anwesenden zu, dass ihre Stimme "wirklich zähle". Clinton lobte die sportlichen Fähigkeiten des NBA-Spielers, vor allem aber auch sein Engagement außerhalb des Platzes. "Er kümmert sich um jedes Kind, als sei es sein eigenes."

Von Cleveland ging es für den Clinton-Tross noch am Sonntag weiter nach Manchester, New Hampshire. Dort trat sie mit Musiker James Taylor auf die Bühne.

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Ryan ruft zur Trump-Wahl auf - diesmal explizit

Kurz nach der jüngsten FBI-Ankündigung zur E-Mail-Affäre um Hillary Clinton hat sich der mächtigste US-Republikaner zu Wort gemeldet: Paul Ryan, Sprecher des Abgeordnetenhauses, rief in einer Mitteilung dazu auf, die "Ära Clinton zu beenden" und Donald Trump zu wählen. Unabhängig von James Comeys Entscheidung habe Clinton die Sicherheit des Landes gefährdet, schreibt Ryan.

Seine Mitteilung  ist insofern bemerkenswert, weil Ryan in den vergangenen Wochen keinen Hehl aus seinem angespannten Verhältnis zu Trump gemacht hat. Vor rund einem Monat hatte er angekündigt, künftig nicht mehr für Trump zu werben. Vor wenigen Tagen sagte er dann in einem TV-Interview, er habe seine Stimme bereits "für unseren Kandidaten" abgegeben - er vermied es aber, Trump beim Namen zu nennen. Das änderte sich jetzt.

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FBI findet keine Hinweise auf strafbare Handlung Clintons

Rund um die Uhr hätten sie gearbeitet und das sichergestellte Material gesichtet, schrieb FBI-Chef James Comey. Am Ende sei man jedoch zu keinem anderen Schluss gekommen als bereits im Juli. Damals befand Comey, Hillary Clinton habe sich zwar extrem sorglos verhalten, aber nicht nichts getan, was eine strafrechtliche Verfolgung rechtfertige.

Foto: Jon Elswick/ AP

Am Sonntag nun schickte Comey erneut einen Brief an Kongressmitglieder, und damit steht fest: Das FBI hat auch in den neu entdeckten E-Mails keine Hinweise auf ein kriminelles Verhalten der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gefunden. Die E-Mail-Affäre hatte Clinton im Wahlkampf extrem belastet - mehr Hintergründe dazu lesen Sie hier.

aar/Reuters/AP/dpa
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