Preet Bharara US-Bundesanwalt wurde offenbar "gefeuert"
Die Trump-Regierung hat Dutzende Bundesanwälte aufgefordert, zurückzutreten. Preet Bharara aus Manhattan weigerte sich. Nun sei er "gefeuert" worden, twitterte er.
Preet Bharara
Foto: BRENDAN MCDERMID/ REUTERSAlle 46 US-Bundesanwälte, die während der Amtszeit Barack Obamas ernannt worden waren, sollten zurücktreten. So hat es die Regierung Donald Trumps gefordert. Preet Bharara, prominenter Bundesanwalt in Manhattan, weigerte sich offenbar und wurde jetzt nach eigener Aussage bei Twitter gefeuert.
Die Rücktritte waren gefordert worden, "um einen einheitlichen Übergang zu ermöglichen", hatte eine Sprecherin von Justizminister Jeff Sessions am Freitag erklärt.
Der Chef der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, hatte sich "beunruhigt" über den Schritt gezeigt. Die Massenentlassung sei nicht in "geregelter Weise" erfolgt. Die Bundesanwälte würden zum Rücktritt gedrängt, bevor ihre Nachfolger bestätigt oder auch nur nominiert worden seien. Damit würden laufende Gerichts- und Ermittlungsverfahren behindert, beklagte er.
Noch im November hatte Bharara Reportern erzählt, dass Präsident Trump ihn gebeten habe, im Amt zu bleiben. Der Rücktrittsaufruf kam für ihn überraschend, sagten Familienmitglieder der Nachrichtenagentur Reuters. Wie die "New York Times" berichtete, weigerte sich der Bundesanwalt, ein entsprechendes Gesuch einzureichen. Rückendeckung erhielt Bharara dabei auch aus den Reihen der Republikaner.
Brian M. Kolb, einer der führenden Vertreter der Partei in New York, schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: "Gut für Preet, er macht den Job, für den er eingestellt worden ist."
Bharara führte unter anderem Ermittlungen im Umkreis des New Yorker Bürgermeisters Bill de Blasio. Dabei geht es unter anderem um Korruptionsvorwürfe gegen Vertraute des Demokraten. Die Entscheidung, so viele Bundesanwälte zeitgleich zum Rücktritt aufzurufen, stieß auf Kritik.
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