Nach Disziplinarmaßnahmen
Trump verlässt Screen Actors Guild – Gewerkschaft bedankt sich
Der frühere US-Präsident Donald Trump kehrt der amerikanischen Schauspielgewerkschaft den Rücken, nachdem sie Disziplinarmaßnahmen gegen ihn eingeleitet hat. Sein Austrittsschreiben ist bemerkenswert.
Trump und seine Frau Melania im Jahr 2011 bei einer Veranstaltung in New York City auf dem roten Teppich
Foto: MIKE SEGAR/ REUTERS
»Wen interessiert das!«, schreibt Donald Trump, bis 20. Januar US-Präsident, der Chefin der amerikanischen Schauspielgewerkschaft (Screen Actors Guild), Gabrielle Carteris, in seinem Austrittsschreiben. Er kenne ihre Arbeit nicht, sei aber »sehr stolz« auf seine Arbeit in Filmen wie »Kevin – Allein in New York« und »Zoolander«, und »natürlich eine der erfolgreichsten Fernsehsendungen aller Zeiten, The Apprentice«, schreibt er. Er erklärt seinen Austritt und schreibt dann: »Sie haben nichts für mich getan.«
Trumps Erklärung ist eine Reaktion auf ein Disziplinarverfahren, das die Gewerkschaft gegen ihn eröffnet hatte, nachdem seine Anhängerinnen und Anhänger am 6. Januar das Kapitol gestürmt haben. Trump wird vorgeworfen, die Gewalt am Kapitol provoziert zu haben, weil er seine Anhänger wenige Stunden zuvor in einer Rede aufwiegelte. Laut NBC wollte die Gewerkschaft in dieser Woche darüber entscheiden, ob Trump aus der Gewerkschaft geworfen wird oder nicht. Mit dem Austritt kam Trump dieser Entscheidung zuvor.
Gewerkschaft freut sich offenbar über Trumps Austritt
In dem Brief sagt Trump, er habe viel für das Kabelfernsehen getan. Er habe Tausende Jobs geschaffen, auch bei »Fake News CNN«. Die Gewerkschaft mache hingegen schlechte Arbeit und verbreite »unamerikanische Ideen«. Der Beweis dafür seien die vielen arbeitslosen Gewerkschaftsmitglieder. Das Disziplinarverfahren sei ein Versuch, Aufmerksamkeit durch die Presse zu erlangen.
Gewerkschaftspräsidentin Carteris reagierte auf den Austritt mit einem Wort: »Danke.« Die Gewerkschaft hat in den USA etwa 160.000 Mitglieder und vertritt neben Schauspielern auch Journalistinnen und Journalisten und andere Medienmacher. Viele berühmte Schauspieler hatten sich vor der Wahl am 3. November für Trumps Herausforderer Joe Biden ausgesprochen. Trump hatte die Wahl verloren, Biden ist seit dem 20. Januar Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.