Newsblog zur US-Wahl WikiLeaks-Enthüllung hat Konsequenzen für Clinton-Vertraute
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Donna Brazile ist einer der bekanntesten Politikerinnen der USA. Momentan leitet sie kommissarisch die demokratische Partei (DNC), zuvor hatte die mitreißende Rednerin einen Vertrag mit dem TV-Sender CNN. Den ist sie nun los - wegen der WikiLeaks-Enthüllungen. Emails, die auf dem Portal veröffentlicht worden waren, hatten einen unschönen Verdacht nahe gelegt: Brazile soll durch ihre Tätigkeit bei CNN während des Vorwahlkampfs Zugang zu den geheimen Fragen gehabt haben, die während zweier TV-Debatten den Kandidaten Hillary Clinton und Bernie Sanders gestellt werden sollten. Brazile, eine Unterstützerin Clintons, soll ihrer Favoritin zwei dieser Fragen durchgesteckt haben. Die Zusammenarbeit zwischen CNN und Brazile ist jetzt Geschichte, die Politikerin trat schon Mitte Oktober von ihrem Vertrag zurück. Der Sender reagierte erleichtert - seit den WikiLeaks-Enthüllungen über Brazile habe man sich "sehr unwohl" gefühlt.

Donna Brazile
Foto: Paul Sancya/ AP@@13.00 Uhr
@@11.40 Uhr
Clintons E-Mail-Affäre, nächster Teil: Neuer Durchsuchungsbefehl
Acht Tage vor der US-Präsidentschaftswahl sorgen die FBI-Ermittlungen im Zusammenhang mit E-Mails der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton für immer größere Aufregung.
Die Bundespolizei habe mittlerweile einen Durchsuchungsbefehl bekommen, um neu aufgetauchte Mails zu untersuchen, die einen Zusammenhang zum privaten Server Clintons haben könnten, sagte eine mit den Ermittlungen vertraute Person.
Mit dem Durchsuchungsbefehl soll das FBI feststellen können, ob die E-Mails im Zusammenhang mit der Affäre um Clintons Verwendung eines privaten Mail-Servers für dienstliche Zwecke während ihrer Zeit als Außenministerin stehen. Die Enthüllung durch FBI-Chef Comey am Freitag ist das beherrschende Thema in den US-Medien. Nachdem Clinton in Umfragen absackte, gab am Montag auch der Dollar in Asien zunächst nach.
Demokraten kritisierten das Vorgehen des FBI scharf, das seit Wochen über die Mails informiert gewesen sein soll. Behördenchef Comey hätte sich die Mails "zunächst einmal anschauen können, bevor er damit mitten in einer Präsidentschaftswahl so kurz vor dem Abstimmungstermin herauskommt", sagte Clintons Wahlkampfleiter John Podesta im Sender CNN.
Die Untersuchung von Clintons Mails hatte schon im Frühjahr die Wahlkampfstrategie Podestas durcheinander gebracht. Im Sommer hatte FBI-Chef Comey erklärt, die Untersuchungen sei ohne Konsequenzen für Clinton beendet. Die Außenministerin sei "sorglos" mit Mails umgegangen, strafbar war das aber nicht.

Glückliche Trump-Anhänger
Foto: MIKE SEGAR/ REUTERSDonald Trump sagte bei einer Wahlkampfveranstanltung in Nevada: "Wir hätten nie gedacht, dass wir uns mal bei Anthony Weiner bedanken würden." Die neuen Mails mit möglichem Bezug zu Clinton fanden sich auf einen Rechner des früheren New Yorker Kongressabgeordneten Weiner.
Der lebte bis zur Trennung vor wenigen Wochen mit seiner Ehefrau Huma Abedin zusammen, einer engen Vertrauten und Strategin in Clintons Wahlkampfteam. Weil Weiners Rechner wegen eines mutmaßlichen Sexskandals beschlagnahmt wurde, gelangte das FBI an neue Mails, die von Abedin stammen und mit Clinton zu tun haben könnten.
@@10.55 Uhr
Frauen für Trump?
Trumps Angebereien mit sexuellen Übergriffen hätten den Kandidaten "Demut gelehrt", findet eine Frau in Las Vegas, die Trump wählen wird. Und eine andere Unterstützerin des Immobilien-Tycoons gibt zu bedenken: "Reden nicht alle unsere Männer so?"
SPIEGEL-ONLINE-Video-Reporterinnen Sandra Sperber und Yasemin Yüksel haben Frauen in Las Vegas gefragt, warum sie Trump wählen. Leicht war es nicht, welche zu finden. Die Antworten in diesem Video sind bemerkenswert:
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Trumps Wahlkampfmanagerin verurteilt antisemitische Zwischenrufe
Es gehört inzwischen zu jeder Wahlkampfveranstaltung Donald Trumps: Regelmäßig ergehen sich seine Anhänger in lauten "USA! USA! USA!"-Rufen. Am Samstagabend stellte sich in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona ein Trump-Anhänger vor Journalisten, er trug ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Hillary for prison 2016", beschimpfte die Reporter als "Feinde" und brüllte dann: "Jew-S-A! Jew-S-A!" Jew ist das englische Wort für Jude.
Trump campaign manager Kellyanne Conway: The man who shouted "Jew-S-A" is "deplorable" https://t.co/ZGGEWYoa1E https://t.co/g4Psfc1J7s
— CNN Politics (@CNNPolitics) October 30, 2016
Tausende Nutzer in sozialen Netzwerken teilten Videos des Vorfalls. Am Sonntag hat nun Trumps Wahlkampfmanagerin Kellyanne Conway das Verhalten des Mannes verurteilt. Es sei "komplett inakzeptabel und spiegelt in keiner Weise die Sichtweise unserer Kampagne oder unseres Kandidaten wider", sagte sie in einem CNN-Interview . Und ja, sie würde das Verhalten als erbärmlich ("deplorable") bezeichnen.
Das Wort hat im US-Wahlkampf besondere Bedeutung: Hillary Clinton wurde scharf dafür kritisiert, als sie bei einer Spendengala die Hälfte von Trumps Wählerschaft "erbärmlich" nannte. Später schwächte sie die Aussage ab.
Kellyanne Conway sagte nun: "Das Verhalten dieses Mannes war erbärmlich. Wäre ich vor Ort gewesen, hätte ich die Sicherheitsleute sofort gebeten, ihn rauszuwerfen."
@@00.30 Uhr
E-Mail-Affäre - FBI erhält Durchsuchungsbefehl

Das FBI brütet offenbar seit Wochen über den neuen E-Mails mit Bezug zu Hillary Clinton. Behördenchef James Comey - selbst Republikaner - will erst am Donnerstag davon erfahren haben, er informierte sofort den Kongress. Nun hat das FBI offiziell die Erlaubnis bekommen, die Mails auf dem Rechner zu durchsuchen. Das sagte ein Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörden, der anonym bleiben wollte. Wie die "Washington Post" berichtet, handelt es sich um fast 650.000 E-Mails - wobei darunter zahlreiche sind, die mit dem Fall Clinton nichts zu tun haben dürften, wie es in dem Artikel heißt. Lesen Sie hier mehr über den neuen Ärger der Demokratin.
@@00.10 Uhr
Donald Trump bedankt sich bei Anthony Weiner

Neun Tage noch bis zur US-Wahl - und im Endspurt sorgen die jüngsten Meldungen zur E-Mail-Affäre von Hillary Clinton für Aufregung. Ihr Konkurrent Donald Trump nutzt das für verschärfte Attacken gegen Clinton. Die Affäre sei "noch größer als Watergate" - der Skandal, der seinerzeit am Ende Präsident Richard Nixon zu Fall gebracht hatte.
FBI-Chef James Comey hatte am Freitag führende Kongressmitglieder in einem Schreiben darüber informiert, dass das FBI auf neue E-Mails aus Clintons Zeit als Außenministerin gestoßen sei, die jetzt unter die Lupe genommen würden. Die Nachrichten wurden offenbar im Zuge der Ermittlungen gegen den Ex-Abgeordneten Anthony Weiner entdeckt. Er ist mit der engsten Clinton-Vertrauten Huma Abedin verheiratet. Gegen Weiner wird wegen des Versendens anstößiger SMS unter anderem auch an Minderjährige ermittelt. Abedin hat sich mittlerweile von ihm getrennt (mehr zur öffentlichen Selbstzerstörung Weiners lesen Sie hier).
In Las Vegas sagte Donald Trump vor Anhängern: "Wir hätten nie gedacht, dass wir uns einmal bei Anthony Weiner bedanken würden."