"Drecksloch"-Affäre
"Nein. Ich bin kein Rassist", sagt der US-Präsident
Nach Kritik an seiner angeblichen "Drecksloch"-Äußerung hat US-Präsident Trump vor Journalisten beteuert, die "am wenigsten rassistische Person" zu sein. Zudem äußerte er sich erstmals zum Raketen-Fehlalarm auf Hawaii.
In der Debatte um seine angebliche "Drecksloch"-Äußerung hat US-Präsident Donald Trump den Vorwurf des Rassismus kategorisch zurückgewiesen. "Nein. Nein. Ich bin kein Rassist. Ich bin die am wenigsten rassistische Person, die sie jemals interviewt haben. Das kann ich ihnen sagen", sagte er vor Journalisten auf entsprechende Fragen. Trump wurde in seinem Golfklub in West Palm Beach im Bundesstaat Florida interviewt, er hatte sich dort mit dem republikanischen Fraktionschef im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, zum Abendessen getroffen.
Nach Berichten von US-Medien soll Trump am vergangenen Donnerstag bei einem Treffen im Oval Office gefragt haben, warum die USA so viele Menschen aus "Drecksloch-Staaten" aufnehmen müssten. Es ging dabei um den Aufenthaltsstatus von Menschen aus Haiti, El Salvador und afrikanischen Staaten. Ein Sprecher des Weißen Hauses dementierte die Berichte zunächst nicht. Trump selbst schrieb auf Twitter, es seien harte Worte gefallen, aber nicht diese.
Der bei der Sitzung anwesende Senator Dick Durbin von den oppositionellen Demokraten bestätigte, dass Trump "exakt dieses Wort" verwendet habe - und zwar "nicht nur einmal, sondern wiederholt". Der republikanische Senator David Perdue aus dem Bundesstaat Georgia, der ebenfalls an dem Gespräch teilgenommen hatte, erklärte in der ABC-Sendung "This Week": "Ich sage Ihnen, dieses Wort ist nicht gefallen." Wenige Tage zuvor hatte Perdue noch erklärt, er könne sich nicht an den exakten Wortlaut erinnern.
US-Regierung will sich um Hawaii kümmern
Trump wurde in Florida auch nach dem Raketen-Fehlalarm auf Hawaii gefragt. Bisher hatte er zu dem Vorfall geschwiegen - was ihm viele übel genommen hatten. Nun sagte er, das sei eine Sache des Bundesstaates gewesen, "aber wir werden uns jetzt einschalten". Details dazu, wie sich die Regierung einschalten werde, nannte er nicht.
Hunderttausende Hawaiianer hatten am Samstag eine Textmitteilung von der Katastrophenschutzbehörde EMA auf ihr Mobiltelefon geschickt bekommen, mit der sie vor einem drohenden Raketenangriff gewarnt wurden. Erst 38 Minuten später korrigierten die Katastrophenschützer ihre eigene Nachricht: Beim Schichtwechsel habe jemand fälschlicherweise die Informationskette ausgelöst, die zu der Handy-Warnung geführt habe, hieß es zur Erklärung.