Nach Verschwörungstheorie zu Wahlmaschinen
Ehemalige Trump-Anwältin auf 1,3 Milliarden Dollar Schadensersatz verklagt
Die Anwältin Sidney Powell tischte absurde Geschichten auf, wie Donald Trump angeblich der Wahlsieg gestohlen wurde. Im Mittelpunkt: eine Wahlmaschinenfirma. Die will die Juristin nach Medienberichten nun zur Kasse bitten.
Sidney Powell an der Seite von Trump-Anwalt Rudy Giuliani
Foto: Jacquelyn Martin / AP
Die ehemalige Trump-Anwältin Sidney Powell hält den Ausgang der US-Wahl für gefälscht und sieht in Donald Trump den rechtmäßigen Gewinner. In den Wochen nach der Abstimmung tischte Powell abstruse Verschwörungstheorien auf, wie Trump angeblich der Sieg gestohlen wurde.
Nun wird sie von der Wahlmaschinenfirma Dominion wegen Verleumdung verklagt, wie »Forbes« und andere US-Medien übereinstimmend berichten. Dominion verlangt demnach 1,3 Milliarden US-Dollar Schadensersatz. Powell hatte Dominion mehrmals zum Mittelpunkt ihrer Anschuldigungen gemacht. Angeblich hätte die Firma eigentliche Trump-Stimmen zugunsten des gewählten Präsidenten Joe Biden gezählt.
Powells These war dabei, dass der 2013 verstorbene venezolanische Präsident Hugo Chávez die Software zur Auszählung der Stimmen habe manipulieren lassen. So seien für Biden abgegebene Stimmen das 1,25-fache wert gewesen und einige Stimmen für Trump automatisch in Stimmen für seinen Gegenkandidaten umgewandelt worden. Für ihre Behauptungen führte sie keinerlei Belege an. Sie sind widerlegt.
Anwältin der »Elite Strike Force«
Trumps Anwaltsteam hatte sich daraufhin von Powell getrennt. Giuliani ließ ein Statement veröffentlichen, in dem es heißt: »Sidney Powell praktiziert als selbstständige Anwältin. Sie ist kein Mitglied des Trump-Anwaltsteams. Sie ist auch keine private Anwältin des Präsidenten.« Bei ihrem Auftritt mit Giuliani, bei dem Powell ihre Theorien zur kommunistischen Einflussnahme äußerte, wurde sie jedoch als Mitglied der »Elite Strike Force« des Anwaltsteams vorgestellt.
Foto: Leigh Ann Caldwell / NBC
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Die Bilder der Verwüstung im US-Kapitol
Auch danach war Powell nach diversen Medienberichten mehrmals Gast im Oval Office, dem Amtszimmer des US-Präsidenten. Einige Mitarbeiter Trumps wie sein Stabsleiter Mark Meadows sollen mehrfach versucht haben, Powells radikalisierenden Einfluss auf Trump zu mäßigen.
Die Anwältin greift bei ihren Angriffen gegen die Wahlmaschinenfirma Dominion vor allem Verschwörungstheorien aus rechtsextremen Kreisen und der »QAnon«-Bewegung auf. Die gleichen Strömungen hatten auch am Mittwoch Anhängerinnen und Anhänger mobilisiert, das Kapitol in Washington zu stürmen. Tausende von Trump-Anhängern besetzten den Sitz des US-Kongresses für mehrere Stunden.
Auf Twitter veröffentlichte Fotos der NBC-Korrespondentin Leigh Ann Caldwell dokumentieren die Zerstörungen im US-Kapitol. Ihren Angaben zufolge weisen mehrere Fenster Einschusslöcher auf, dieses ist zusätzlich mit Stickern beklebt.
Foto: Leigh Ann Caldwell / NBC
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Dieses Foto zeigt die Einschussstellen in der Nahaufnahme. Laut Caldwell durchschlugen die Kugeln das Glas jedoch nicht.
Foto: Leigh Ann Caldwell / NBC
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Die Randalierer verwüsteten mehrere Büros, der Journalistin zufolge war das Chaos auch Stunden nach der Räumung des Gebäudes noch sichtbar.
Foto: Leigh Ann Caldwell / NBC
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Zugang zu den Räumen verschafften sich die Randalierer offenbar mit roher Gewalt.
Foto: Leigh Ann Caldwell / NBC
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In einigen Büros sind die Schäden inzwischen notdürftig repariert.
Foto: Leigh Ann Caldwell / NBC
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Aus ihrer Unterstützung für den abgewählten Präsidenten Trump machten die Kapitol-Besetzer kein Geheimnis...
Foto: Leigh Ann Caldwell / NBC
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... und auch Respekt vor der eigenen Landesgeschichte legten sie nicht an den Tag. Bei dieser demolierten Eingangstür zum US-Kapitol handelt es sich laut der Journalistin Caldwell um ein historisches Objekt. Die Türen seien in Eisen gefasst und im 19. Jahrhundert in Italien gefertigt worden.
Foto: Leigh Ann Caldwell / NBC
Auf Twitter veröffentlichte Fotos der NBC-Korrespondentin Leigh Ann Caldwell dokumentieren die Zerstörungen im US-Kapitol. Ihren Angaben zufolge weisen mehrere Fenster Einschusslöcher auf, dieses ist zusätzlich mit Stickern beklebt.
Foto: Leigh Ann Caldwell / NBC
Dieses Foto zeigt die Einschussstellen in der Nahaufnahme. Laut Caldwell durchschlugen die Kugeln das Glas jedoch nicht.
Foto: Leigh Ann Caldwell / NBC
Die Randalierer verwüsteten mehrere Büros, der Journalistin zufolge war das Chaos auch Stunden nach der Räumung des Gebäudes noch sichtbar.
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Zugang zu den Räumen verschafften sich die Randalierer offenbar mit roher Gewalt.
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In einigen Büros sind die Schäden inzwischen notdürftig repariert.
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Aus ihrer Unterstützung für den abgewählten Präsidenten Trump machten die Kapitol-Besetzer kein Geheimnis...
Foto: Leigh Ann Caldwell / NBC
... und auch Respekt vor der eigenen Landesgeschichte legten sie nicht an den Tag. Bei dieser demolierten Eingangstür zum US-Kapitol handelt es sich laut der Journalistin Caldwell um ein historisches Objekt. Die Türen seien in Eisen gefasst und im 19. Jahrhundert in Italien gefertigt worden.