Einsatz am Hindukusch Zwölf Nato-Soldaten in Afghanistan getötet

Für die internationale Schutztruppe in Afghanistan waren es die größten Verluste seit langem: Innerhalb von 24 Stunden starben bei mehreren Anschlägen zwölf Nato-Soldaten. Auch einige Zivilisten kamen ums Leben.
Trainingsgelände der Polizei in Kandahar: Tote bei Selbstmordattacke

Trainingsgelände der Polizei in Kandahar: Tote bei Selbstmordattacke

Foto: Humayoun Shiab/ dpa

Afghanistan

Isaf

Kabul - Zwölf getötete Nato-Soldaten innerhalb kürzester Zeit: In musste die internationale Schutztruppe die blutigsten 24 Stunden seit 2008 verzeichnen. Am Dienstag kamen im Süden des Landes bei einem Bombenanschlag zwei Soldaten ums Leben - Angaben zur Identität der Opfer machte die Isaf nicht. Bereits am Montag musste die Schutztruppe herbe Verluste hinnehmen: Sieben Soldaten aus den USA, zwei aus Australien und einer aus Frankreich starben bei Angriffen am Hindukusch.

Taliban

Sechs der US-Kräfte wurden von einem selbstgebastelten Sprengsatz im Süden Afghanistans getötet, der siebte wurde nach Angaben der US-Regierung erschossen. Ebenfalls im Süden des Landes starben die australischen Soldaten, die in der Provinz Urusgan von einer Bombe am Straßenrand getroffen wurden. Der französische Soldat starb nach offiziellen Angaben bei einem Raketenangriff von -Kämpfern im Osten Afghanistans, drei weitere Menschen wurden dabei verletzt.

Darüber hinaus kamen am Montag zwei ausländische Unternehmer in der südlichen Stadt Kandahar ums Leben, als sich ein Selbstmordattentäter vor einem Trainingsgelände der Polizei in die Luft sprengte. Zwei weitere Angreifer wurden von Sicherheitskräften erschossen, als sie das Trainingszentrum stürmten, teilte ein Sprecher der Provinzregierung mit. Nach Angaben der US-Regierung stammt einer der getöteten Unternehmer aus den USA.

In der südöstlichen Provinz Ghasni starben mindestens sieben afghanische Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma. Das Innenministerium teilte in Kabul mit, dass fünf Männer am Montag durch Explosionen von Sprengsätzen ums Leben kamen, zwei weitere wurden bei einem Überfall mutmaßlicher Taliban-Kämpfer erschossen.

Seit Jahresbeginn starben 247 Isaf-Soldaten in Afghanistan

In diesem Jahr wurden bereits 247 ausländische Soldaten getötet, die meisten davon sind Angehörige der US-Truppen. Das geht aus einer Zählung der unabhängigen Website icasualties.org hervor. Im Jahr 2009 kamen insgesamt 520 Mitglieder der internationalen Schutztruppen ums Leben.

Im Sommer wollen die internationalen und afghanischen Truppen eine Großoffensive gegen die Taliban in Kandahar starten. Das Kontingent der ausländischen Soldaten in Afghanistan soll in diesem Jahr auf 150.000 erhöht werden.

tro/dpa/AFP
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