

Washington - Eisstürme in der Ukraine haben die sensible Operation um mehrere Tage verzögert - am Donnerstag ging sie dann über die Bühne. Publik gemacht wurde der Einsatz erst nach Abschluss der Operation. Außer US-Amerikanern waren auch Fachleute aus der Ukraine und zwei anderen Ländern beteiligt.
Das atomwaffenfähige Spaltmaterial stammt aus drei Forschungsreaktoren in Kiew, Sewastopol und Charkiw. Die US-Atomsicherheitsbehörde brachte es in 21 speziellen Containern per Flugzeug nach Russland. Dort soll es abgereichert und damit unbrauchbar für den Bau von Atomwaffen gemacht werden.
"Das durchzuführen war eine große Herausforderung", sagte der Chef der US-Atomsicherheitsbehörde, Thomas D'Agostino. Ein Mitarbeiter sprach gegenüber der US-Site Msnbc.com von der vielleicht kompliziertesten Aktion in der jüngeren Geschichte der Behörde.
Der Präsident der Ukraine, Wiktor Janukowitsch, hatte im April auf dem von US-Präsident Barack Obama veranstalteten Nukleargipfel in Washington verkündet, bis 2012 alle Bestände an hochangereichertem Uran in der Ukraine auflösen zu wollen. Im Gegenzug versorgen die USA die Ukraine mit niedrig angereichertem Uran zur Verwendung in Forschungsreaktoren und steuern 25 Millionen Dollar für eine Forschungsanlage bei in der Isotope für medizinische Anwendungen produziert werden können.
D'Agostino nannte die Operation einen wichtigen Schritt zur Erfüllung von Obamas Ziel, innerhalb von vier Jahren weltweit alles atomwaffenfähige Spaltmaterial zu sichern. Er lobte die Ukraine für ihre Hilfe dabei, dass kein bombenfähiges Material "in die falschen Hände" gerate.
D'Agostino zeigte sich zuversichtlich, dass nun der vereinbarte Zeitrahmen auch für die Beseitigung einer noch übrig gebliebenen kleineren Menge waffenfähigen Materials aus der Ukraine eingehalten werden kann.
Weltweit gibt es derzeit nach Erkenntnissen des Belfer Center an der Harvard University rund 1,6 Millionen Kilogramm hoch angereichertes Uran und knapp 227.000 Kilogramm waffenfähiges Plutonium. Die Menge reicht aus, um etwa 200.000 Nuklearwaffen zu bauen. Derzeit lagern in den Waffenarsenalen der Atommächte geschätzt mehr als 23.000 Atomsprengköpfe.
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Verladung eines Transportbehälters für Nuklearmaterial: Weltweit gibt es derzeit nach Erkenntnissen des Belfer Center an der Harvard University rund 1,6 Millionen Kilogramm hoch angereichertes Uran und knapp 227.000 Kilogramm waffenfähiges Plutonium. Die Menge reicht aus, um etwa 200.000 Nuklearwaffen zu bauen.
Nuklear-Anlage in Sewastopol: Spezialisten beladen einen Transportbehälter.
Blick auf das Innere eines der Transportbehälter: Die US-Atomsicherheitsbehörde brachte das Material per Flugzeug nach Russland. Dort soll es abgereichert und damit unbrauchbar für den Bau von Atomwaffen gemacht werden.
Im Gegenzug für das waffenfähige Plutonium erhält die Ukraine niedrig angereichertes Material für Forschungszwecke und für die Herstellung von Isotopen für medizinische Anwendungen.
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