Macron zu Corona-Infektion
»Ich habe die gleichen Symptome wie Hunderttausende andere von euch«
Frankreichs Präsident Macron ist an Covid-19 erkrankt. Nun hat er sich erstmals selbst dazu geäußert – und mitgeteilt, er habe sich das Virus »vielleicht in einem Augenblick der Nachlässigkeit« eingefangen.
Emmanuel Macron: Hat sich seit Bekanntwerden seiner Ansteckung im Jagdschlösschen La Lanterne am Rande des Schlossparks von Versailles isoliert
Foto: GONZALO FUENTES / REUTERS
Donald Trump hatte es im Oktober erwischt, Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro war bereits im Sommer erkrankt und der britische Premier Boris Johnson musste sogar auf der Intensivstation behandelt werden. Mit Emmanuel Macron reiht sich ein weiterer hochkarätiger Politiker in die Reihe jener ein, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Nun hat sich Frankreichs Präsident erstmals seit seiner Corona-Infektion direkt an seine Landsleute gewandt.
»Mir geht es gut«, sagte der 42-Jährige in einem via Twitter verbreiteten Video. »Ich habe die gleichen Symptome wie gestern: Müdigkeit, Kopfschmerzen, trockener Husten. Wie Hunderttausende andere von euch«, sagte Macron weiter.
Trotz der Einschränkungen werde er sich weiterhin um wichtige Themen wie die Corona-Pandemie oder das Brexit-Handelsabkommen kümmern, versprach der Präsident, der sich seit Bekanntwerden seiner Ansteckung im Jagdschlösschen La Lanterne am Rande des Schlossparks von Versailles isoliert hat.
»Seien Sie weiterhin vorsichtig«, rief er die Franzosen auf. Er selbst habe sich an Abstandsregeln und die Maskenpflicht gehalten und seine Hände regelmäßig desinfiziert, sagte Macron. »Und trotz allem habe ich mir dieses Virus eingefangen, vielleicht in einem Augenblick der Nachlässigkeit«, fügte er hinzu.
Macron versprach, die Franzosen weiterhin über seinen Gesundheitszustand zu informieren. »Normalerweise sollte sich mein Zustand nicht verschlechtern, aber ich stehe unter medizinischer Überwachung und werde völlig transparent darüber berichten«, sagte er.
Mehrere Spitzenpolitiker aus Frankreich und der EU vorsorglich in Quarantäne
Die Regierung geht davon aus, dass sich Macron beim EU-Gipfel Ende der vergangenen Woche angesteckt haben könnte. Wegen der Vielzahl seiner Kontakte ist dies jedoch unmöglich nachweisbar. Nach Bekanntwerden von Macrons positivem Testergebnis hatten sich eine Reihe von Spitzenpolitikern aus Frankreich und der EU vorsorglich in Quarantäne begeben.
Der Präsident warnte die Franzosen, dass das Virus sich weiterverbreiten werde und betonte, dass allein am Donnerstag rund 18.000 Neuinfektionen registriert worden seien.
Durch den strikten Lockdown seit Ende Oktober waren die Neuinfektionen in Frankreich zunächst deutlich gesunken. Seit Ende November sind alle Geschäfte wieder offen, auch die Ausgangsbeschränkungen wurden gelockert. Zu Weihnachten dürfen die Franzosen zu ihren Familien reisen.