Ende der Arafat-Ära Scharon sendet Entspannungssignale

Der palästinensische Parlamentspräsident Rauhi Fattu soll nach dem Willen des PLO-Exekutivkomitees vorübergehend Nachfolger von Präsident Jassir Arafat werden. In öffentlichen Erklärungen sandten Ministerpräsident Ariel Scharon und Staatspräsident Mosche Kazav deutliche Entspannungssignale.

Jerusalem/Ramallah - Wie das PLO-Gremium heute in Ramallah entschied, wird Fattu zunächst das Amt des palästinensischen Präsidenten ausfüllen, teilte das Gremiumsmitglied Hana Amireh nach einer Sitzung mit. Damit folge man dem palästinensischen Grundgesetz. Innerhalb von 60 Tagen seien Wahlen vorgesehen.

Unterdessen ließ die Palästinenserführung schweres Baugerät ins Hauptquartier in Ramallah bringen. Augenzeugen berichteten, in der Mukata seien zwei Baggerfahrzeuge und mehrere Lastwagen vorgefahren. Es wurde erwartet, dass die Arbeiter vor einer geplanten Bestattung von Arafat Trümmer auf dem Gelände weg räumen. Arafat soll nach einem Tod auf dem Gelände seines Hauptquartiers beerdigt werden.

Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon denkt an einen Neubeginn in den Beziehungen zwischen Israelis und Palästinensern. Im Nahen Osten könne nun eine "neue Ära" anbrechen, sagte Scharon. Alles hänge jedoch von einem entschiedenen Kampf der Palästinenser gegen den Terror und gegen antiisraelische Propaganda ab.

Der israelische Staatspräsident Mosche Katzav sprach am Morgen von einer "neuen Hoffnung für die Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensern". Er glaube, dass der Tod von Arafat das Ende einer stürmischen und besonders schweren Periode in den Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensern darstelle. "Das Öffnen eines neuen Kapitels und eine Zusammenarbeit sind essenziell wichtig für die gemeinsamen Interessen von uns und der Palästinensischen Autonomiebehörde."

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