Provokation über der Ostsee: Russische Maschine soll durch estnischen Luftraum geflogen sein

Eine Antonow-Transportmaschine ist offenbar unerlaubt in estnischen Luftraum eingedrungen. Estland verurteilte das Manöver.

Russische Antonow 26 über Estland (Archivbild von 2015)

Foto: DPA/ RAF/ BRITISH MINISTRY OF DEFENCE

Estland hat Russland die Verletzung seines Luftraums durch ein Militärflugzeug vorgeworfen. Das Außenministerium habe den russischen Botschafter in Tallinn einbestellt und ihm eine Protestnote überreicht, teilten die estnischen Streitkräfte mit.

Den Angaben zufolge hielt sich eine Transportmaschine vom Typ Antonow An-26 am Dienstag ohne Erlaubnis weniger als eine Minute nahe der Ostseeinsel Vaindloo unerlaubt im estnischen Luftraum auf. Der russische Pilot hielt dabei keinen Funkkontakt mit der Flugsicherung. Es war die dritte Luftraumverletzung durch Russland, die Estland seit Jahresanfang verzeichnet hat.

Zu einem ähnlichen Vorfall war es vor fast genau einem Jahr gekommen, als zwei russische Maschinen nördlich der russischen Exklave Kaliningrad dem Nato-Luftraum im Baltikum nahe kamen. Britische Kampfflugzeuge stiegen auf und fotografierten die Antonow am 8. Juni.

Über der Ostsee kam es zuletzt häufiger zu gefährlichen Begegnungen zwischen russischen und westlichen Soldaten: Mehrmals überflogen im April russische Kampfjets ein amerikanisches Kriegsschiff in internationalen Gewässern vor der russischen Küste Kaliningrads. Bei einem weiteren Zwischenfall führten russische Jets ein riskantes Manöver in der Nähe eines US-Militärflugzeugs durch.

Foto: Marcin Bielecki/ dpa

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Großmanöver in Polen: Immer Ärger mit Anakonda

Russlands Präsident Wladimir Putin kritisierte am Dienstag das in Polen alle zwei Jahre stattfindende Militärmanöver "Anakonda", an dem mehr als 30.000 Soldaten aus fast zwei Dutzend Staaten teilnehmen. Ein Sprecher Putins sagte, die Übung "trage nicht zu einer Atmosphäre von Vertrauen und Sicherheit auf dem Kontinent bei". Bei dem Manöver simuliert Polen einen Überfall Russlands auf seine Ostgrenze.

cht/Reuters/dpa