EU-Beitritt Brüssel verstärkt Druck auf Kroatien
Brüssel - Gut acht Monate vor der geplanten Aufnahme Kroatiens hat Brüssel erhebliche Mängel an der EU-Beitrittsreife festgestellt. In ihrem am Mittwoch vorgestellten Zwischenzeugnis fordert die EU-Kommission die Erledigung von zehn besonders dringenden Aufgaben - von teils erheblicher Tragweite. So sei etwa die Verwaltung noch nicht in der Lage, die EU-Gesetze umzusetzen. Auch Schwächen im Justizsystem, bei der Korruptionsbekämpfung und beim Grenzschutz werden offengelegt, und die Wirtschaft müsse noch durch eine Restrukturierung der Werftenindustrie fit gemacht werden.
Den für den 1. Juli 2013 geplanten Beitritt sieht Erweiterungskommissar Stefan Füle zwar nicht in Gefahr, fordert aber "verstärkte Anstrengungen in den kommenden Monaten". Im nächsten Frühjahr will er den Abschlussbericht zur Beitrittsreife vorlegen.
Kandidatenstatus für Albanien
In ihrem jährlichen Erweiterungsbericht sprach sich die Behörde dafür aus, dass Albanien Kandidat für einen künftigen Beitritt zur Europäischen Union wird. Dafür müssten aber noch mehrere Vorbedingungen erfüllt werden, teilte die EU-Kommission mit. Das Balkanland fällt bisher mit organisierter Kriminalität, Korruption und mangelnder Rechtsstaatlichkeit auf.