Ex-Diktator Frankreich liefert Noriega an Panama aus
Er will zurück in die Heimat und seine "Unschuld beweisen". Ein französisches Gericht hat die Auslieferung des ehemaligen Diktators Noriega nach Panama genehmigt.
Noriega (Aufnahme aus 1989): Rückkehr in die Heimat
Foto: ALBERTO LOWE/ REUTERSParis - Frankreichs Premierminister Francois Fillon muss noch unterschrieben, doch ein Pariser Gericht gab bereits grünes Licht: Panamas inhaftierter Ex-Diktator Manuel Noriega, 77, wird in die Heimat zurückgeschickt. Panama hatte einen Auslieferungsantrag gestellt, damit Noriega eine Haftstrafe antritt, zu der er in Abwesenheit wegen Mordes, Korruption und Veruntreuung verurteilt wurde.
Viele Panamaer verlangten, dass Noriega sich für Menschenrechtsverletzungen während seiner Regierung von 1983 bis 1989 in Panama verantwortet. Er war im ausgehenden Kalten Krieg Schützling der CIA, fiel den Amerikaner aber zunehmend zur Last, nachdem er gemeinsame Sache mit dem kolumbianischen Medellín-Drogenkartell machte. Ende 1989 befahl der damalige Präsident George Bush eine Invasion des mittelamerikanischen Staats, um Noriega zu stürzen.
Wegen Drogenhandels wurde er 1992 in Miami zu 17 Jahren Haft verurteilt. 2010 wurde er wegen Geldwäschevorwürfen nach Frankreich ausgeliefert und dort zu sieben Jahren Haft verurteilt. Noriega sagte bei der Anhörung in Paris, er wolle zurück nach Panama und dort seine "Unschuld beweisen".
Der panamaische Präsident Ricardo Martinelli kündigte an, der Ex-Diktator solle seine Strafe im Gefängnis absitzen. Wegen seines Alters könnte er seine Strafe möglicherweise aber auch unter Hausarrest ableisten dürfen.
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