Ex-Uno-Chef Kofi Annan wird Sondergesandter für Syrien

Ohnmächtig müssen die Vereinten Nationen dem Bürgerkrieg in Syrien zuschauen. Nun soll sich der frühere Generalsekretär Kofi Annan federführend um diplomatische Lösungen des Konflikts bemühen: Der Ghanaer wurde zum Sondergesandten ernannt.
Kofi Annan (Archivbild): Berufen durch Uno-Chef Ban Ki Moon

Kofi Annan (Archivbild): Berufen durch Uno-Chef Ban Ki Moon

Foto: GERARD CERLES/ AFP

New York - Der frühere Uno-Generalsekretär Kofi Annan ist zum Sondergesandten für Syrien ernannt worden. Wie die Vereinten Nationen am Donnerstagabend Ortszeit in New York mitteilten, wurde Annan zum "gemeinsamen Sondergesandten der Uno und der Arabischen Liga für die Krise in Syrien" ernannt.

Annan werde sich für das Ende der Gewalt und der Menschenrechtsverletzungen in Syrien einsetzen, hieß es in der Mitteilung. Annan werde dazu mit Kräften innerhalb und außerhalb Syriens zusammenarbeiten. Dem Ghanaer soll demnach ein Stellvertreter aus dem arabischen Raum an die Seite gestellt werden. Ziel sei eine "politische Lösung, die die demokratischen Hoffnungen der syrischen Bevölkerung erfüllt".

Annan war zuvor als Favorit für den Posten genannt worden. Am Freitag kommen Vertreter von mehr als 50 Staaten und internationalen Organisationen zu einer Syrien-Konferenz in Tunesien zusammen.

Die Uno bemüht sich um ein Ende des Bürgerkriegs in dem arabischen Land. In der vergangenen Woche forderte die Uno-Vollversammlung ein sofortiges Ende der Gewalt, ihre Resolution hat aber nur symbolischen Charakter. Ein Eingreifen des Uno-Sicherheitsrats scheiterte bislang am Veto Russlands und Chinas.

Nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kamen seit Beginn des blutigen Aufstands gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im März 2011 mehr als 7600 Menschen ums Leben.

Kofi Annan war von 1997 bis 2006 Generalsekretär der Vereinten Nationen. Anschließend schaltete er sich als Vermittler in Krisen ein, etwa vor vier Jahren bei den heftigen Unruhen nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen in Kenia.

bos/AFP/dapd
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