Trumps Ex-Wahlkampfmanager Manafort soll Russland-Ermittler belogen haben

Paul Manafort (Juli 2016)
Foto: Carlo Allegri/ REUTERSUS-Sonderermittler Robert Mueller hat dem früheren Wahlkampfmanager von Donald Trump vorgeworfen, die Ermittler in der Russland-Untersuchung belogen zu haben. Paul Manafort habe das FBI und das Büro des Sonderermittlers bei einer Reihe von Themen angelogen - und damit seine Vereinbarung mit der Justiz gebrochen, hieß es in einem Gerichtsdokument. Es wurde am Montagabend veröffentlicht und unter anderem von Mueller unterzeichnet. Unklar ist bisher, worauf genau sich die mutmaßlichen Falschaussagen bezogen.
Manafort wies die Anschuldigung laut dem Dokument zurück. Der 69-Jährige war im September einen sogenannten Plea Deal eingegangen, also eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft: Er bekannte sich in einem Gerichtsverfahren, das mit seiner früheren Beratertätigkeit in der Ukraine zusammenhängt, in mehreren Anklagepunkten schuldig und stimmte einer Zusammenarbeit mit Muellers Team zu. Dafür wurde ein Teil der Anklagepunkte gegen ihn fallen gelassen.
Nach der Aussage seiner Anwälte in dem Gerichtsdokument traf sich Manafort mehrfach mit den Ermittlern. Dabei habe er Informationen zur Verfügung gestellt, "um seine Kooperationsverpflichtungen zu erfüllen".
Warum Manafort bei den Ermittlungen so wichtig ist
Mueller untersucht unter anderem, ob es bei den mutmaßlich russischen Einflussversuchen auf den Präsidentschaftswahlkampf 2016 geheime Absprachen mit Trumps Wahlkampflager und russischen Vertretern gab.
Manafort war von März bis August 2016 Mitglied in Trumps Wahlkampfteam, davon drei Monate lang als Leiter. Dass sich der langjährige Washingtoner Lobbyist im September bereit erklärte, mit den Fahndern zusammenarbeiten zu wollen, kam überraschend und galt als entscheidender Schritt in den Ermittlungen - Manafort gilt als Schlüsselfigur in der Russlandaffäre. Denn sollte es zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland tatsächlich gezielte Absprachen und illegale Machenschaften im Wahlkampf 2016 gegeben haben, dann muss er davon wissen.
Was Manafort vorgeworfen wird
Manafort war bereits am 21. August in einem anderen Gerichtsverfahren in Virginia von einer Jury schuldig gesprochen worden - unter anderem wegen Steuerhinterziehung, Bankbetrugs und des Verschweigens von Auslandskonten. In dem Prozess wurde ihm unter anderem vorgeworfen, den Finanzbehörden Einkünfte in Millionenhöhe verschwiegen zu haben, die er als politischer Berater in der Ukraine erzielt hatte.
In dem zweiten Verfahren in Washington bekannte er sich am 14. September wegen Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten und Verschwörung zur Behinderung der Justiz für schuldig. Mit letzterem Punkt sind mutmaßliche Versuche Manaforts gemeint, Einfluss auf Zeugen zu nehmen.