Krieg in Syrien Finnland stoppt Waffenlieferung aus Russland

Der finnische Zoll hat eine russische Lieferung von Panzer-Ersatzteilen an das Assad-Regime gestoppt. Weil Europa ein Exportverbot verhängt hat, geht Helsinki davon aus, dass es sich um eine illegale Lieferung handelte und hat ein Ermittlungsverfahren eröffnet.
Panzer für Syrien: Rebellen stehen auf einem eroberten Panzer der Assad-Armee

Panzer für Syrien: Rebellen stehen auf einem eroberten Panzer der Assad-Armee

Foto: HANDOUT/ REUTERS

Helsinki - Der finnische Zoll hat eine Waffenlieferung an Syrien gestoppt. Wie der Zoll erst an diesem Freitag mitteilte, wurde bereits am 8. Januar ein Container sichergestellt, der Ersatzteile für Panzer enthielt. "Erste Informationen deuten an, dass es sich um einen kommerziellen Transport von Russland nach Syrien handelte", hieß es in der Pressemitteilung  . Weitere Ergebnisse will Finnland erst in einem Monat präsentieren.

Grundsätzlich wäre eine Waffenlieferung aus Russland an Syrien nicht illegal. Es bestehen keine internationalen Sanktionen bezüglich des Waffenhandels mit Damaskus. Allerdings hat die EU ein Exportverbot erlassen. Der beschlagnahmte Container befand sich auf der "Finnsun", einem finnischen Frachter, der in Helsinki anlegte. Damit ist die Lieferung von den EU-Sanktionen betroffen.

"Die Abteilung für Kriminalitätsbekämpfung hat ein Ermittlungsverfahren wegen illegalen Waffenexports eröffnet", erklärte der finnische Zoll. Vier Verdächtige, die zur Schiffsbesatzung gehörten, seien befragt worden. Ob der russische Staat oder möglicherweise ein privater Anbieter hinter der Lieferung steckt, ist noch unklar.

Der russische Staat liefert nach wie vor Waffen an Damaskus. Es gebe dazu bestehende Verträge, die erfüllt würden, haben die russische und die syrische Regierung immer wieder bekräftigt.

Im vergangenen Sommer wollte Moskau Kampfhubschrauber nach Syrien liefern. Dazu benutzte es ein russisches Schiff, das in Kaliningrad abgelegte und wohl direkt in die syrische Hafenstadt Tartus fahren sollte. Nachdem der britische Schiffsversicherer dem Frachter jedoch die Versicherung entzog, musste das Schiff vorläufig umdrehen.

ras/Reuters/afp
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