Reaktion auf Parkland Lehrer in Florida dürfen bewaffnet ins Klassenzimmer

US-Präsident Trump hatte sich für das neue Gesetz ausgesprochen: Lehrkräfte in Florida dürfen künftig während des Unterrichts Waffen tragen. Amokläufer könnten so schneller aufgehalten werden.
Marjory Stoneman Douglas Highschool in Parkland, Florida

Marjory Stoneman Douglas Highschool in Parkland, Florida

Foto: Leah Millis/ REUTERS

Florida hat ein Gesetz verabschiedet, das es Lehrern erlaubt, Waffen im Klassenzimmer zu tragen. Das Gesetz ist Teil des US-weiten "Guardian-Programms" und eine Reaktion auf den Amoklauf des ehemaligen Schülers Nikolas Cruz in Parkland. Im Februar 2018 tötete er 17 Menschen und verletzte 17 weitere. Lehrer sollen durch die Maßnahme ein weiteres Massaker unwahrscheinlicher machen.

Das Repräsentantenhaus Floridas stimmte nach stundenlanger Debatte mit 65 zu 47 Stimmen für das Gesetz. Eine republikanische Mehrheit verhinderte die demokratischen Bemühungen, die Maßnahme noch zu ändern. Nun muss nur noch der republikanische Gouverneur Ron DeSantis die Gesetzesvorlage unterschreiben.

Schulbezirke, die am freiwilligen Guardian-Programm teilnehmen möchten, können damit Lehrer zukünftig bewaffnen. Dafür müssen die Pädagogen an einem 144-stündigen Trainingskurs teilnehmen. Bereits in 40 von Floridas 67 Bezirken haben sich Schulmitarbeiter für den Kurs eingeschrieben oder planten es zumindest, sagte ein Sprecher des Parlamentspräsidenten.

Donald Trump befürwortet Waffengesetz

US-Präsident Donald Trump und die National Rifle Association (NRA) setzten sich für das Gesetz ein: Ein bewaffneter Lehrer sei die beste Verteidigung gegen Amokläufer.

Gegner des Gesetzes warnten vor der Gefahr, dass ein Lehrer in einer Notfallsituation einen anderen Schüler treffen könnte oder die Polizei einen bewaffneten Lehrer für den Angreifer halten könnte. Zudem sei weitere Waffengewalt keine Lösung.

Nach dem Parkland-Amoklauf wurde bereits beschlossen, dass mindestens ein bewaffneter Mitarbeiter oder ein Strafverfolgungsbeamter auf einem Schul- oder Uni-Campus in Florida platziert sein muss. Zudem gab es eine dreitägige Wartezeit und eine neue Altersgrenze von 18 auf 21 Jahre für den Kauf von Gewehren.

Unter den vorantreibenden Kräften des neuen Gesetzes steht vor allem die "Moms Demand Action For Gun Sense", die vom Milliardär und dem ehemaligen Bürgermeister von New York City, Michael Bloomberg, finanziert wird. Schießereien würden laut der Organisation schneller ausbrechen, als die Strafverfolgungsbehörden reagieren könnten.

mje/Reuters/AP
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