Pornografie schaffe ein öffentliches Gesundheitsrisiko und trage zur Hypersexualisierung von Kindern und Jugendlichen bei. So steht es in einem Gesetzentwurf, über den das Parlament in Florida am Dienstagabend beraten hatte.
Das Brisante: Die Abgeordneten stimmten dem größtenteils symbolischen Gesetzentwurf zu, direkt nachdem sie eine Diskussion über schärfere Waffengesetze abgelehnt hatten.
Auf der Tribüne des Parlaments saßen Überlebende eines Massakers, bei dem in der vergangenen Woche an einer Highschool in Parkland 14 Schüler und drei Lehrer getötet wurden. Als sie hörten, dass es keine Debatte zu schärferen Waffengesetzen geben würde, brach eine Schülerin in Tränen aus.
"Leider hat sich das Parlament in Florida entschieden, nur fünf Tage nachdem 17 Menschen erschossen wurden, Pornografie zu einem Risiko für die öffentliche Gesundheit zu erklären", sagte der demokratische Abgeordnete Carlos Guillermo Smith aus Orlando dem "Independent".
Smith kämpft seit dem Massaker von Orlando, bei dem 49 Menschen getötet wurden, für schärfere Waffengesetze in Florida. Im Prinzip hätten die Abgeordneten die republikanischen Prioritäten 2018 beschlossen: "Unsere Zeit mit Debatten und Gesetzen zu verschwenden, die Pornos zu einem Gesundheitsrisiko erklären, und in der Zwischenzeit kriegen wir nicht eine einzige Diskussion zu voll- und semiautomatischen Schusswaffen auf die Tagesordnung", sagte Smith dem "Independent."
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Entsetzen auf der Zuschauertribüne in Tallahassee: Schüler aus Parkland verfolgten die Abstimmung über ein schärferes Waffengesetz. Nach dem Ergebnis flossen Tränen.
"Wir sind hier, um sicherzustellen, dass das nie wieder passiert", hatten sie vor dem Votum im Parlament angekündigt.
Doch mit 71:36 Stimmen wurde eine Verschärfung des Waffenrechts deutlich abgelehnt. Das Foto zeigt Floridas Gouverneur Rick Scott.
Mit einem Bus waren die Parkland-Schüler zu Gesprächen mit Politikern nach Tallahassee gereist.
Die Jugendlichen hatten sich zuvor in ihrer Schule auf das Gespräch vorbereitet.
Die Schülerin Tyra Hermans im Gespräch mit dem Abgeordneten Wengay Newton.
Auch mit Senator Bobby Powell unterhielten sich die Schüler über das Massaker.