Florida US-Politiker verlost halbautomatisches Gewehr

Rund eine Woche nach dem Attentat von Orlando macht ein Politiker in Florida mit einer kruden Aktion auf sich aufmerksam. Und im US-Senat blockieren Republikaner eine Verschärfung des Waffenrechts.
Gedenken an Orlando-Opfer

Gedenken an Orlando-Opfer

Foto: JIM YOUNG/ REUTERS

Der Republikaner Greg Evers aus Florida hat ein dominantes Thema in seiner politischen Laufbahn: Das Recht auf Waffenbesitz. Eine Woche nach dem Massaker von Orlando hat der 61-Jährige nun eine umstrittene Wahlkampfaktion auf Facebook und gestartet. Dort verlost er bis zum Independence Day am 4. Juli unter den Fans seiner Seite ein halbautomatisches Gewehr.

Evers - derzeit Mitglied im Senat Floridas - bewirbt sich um den Einzug in den US-Kongress. Die zunehmende Bedrohung durch Terrorismus im In- und Ausland mache es wichtiger denn je, die Verfassungsrechte zu schützen, teilte Evers auf seiner Homepage zum Start seiner Aktion "Heimatland Verteidiger" mit.

Evers schreibt weiter: "Angesichts dessen, was weltweit passiert, halte ich den Schutz des zweiten Verfassungszusatzes für wichtiger denn zuvor, um unser Heimatland zu schützen". Darin ist der Besitz und das Tragen von Schusswaffen verankert. Bei der ausgelobten Waffe soll es sich um ein AR 15-Gewehr handeln - der zweite Verfassungszusatz soll auf einer Metallplatte an der Waffe angebracht sein.

Keine Einigung bei Verschärfung des Waffenrechts

Angesichts des Massakers in einem Queer-Nachtklub in Orlando mit 49 Toten ist in den USA erneut eine Debatte über Waffenbesitz entstanden. Präsident Barack Obama warnte angesichts des Attentats, der Gesetzgeber müsse nun handeln. Doch Republikaner und Demokraten können sich auch nach dem Massaker nicht auf eine Verschärfung des Waffenrechts einigen. Mehrere Gesetzentwürfe scheiterten am Montagabend im US-Senat.

Zur Abstimmung standen insgesamt vier Vorschläge. Demokraten und Republikaner hatten jeweils eigene Entwürfe vorgelegt, um zu verhindern, dass Terroristen legal an Waffen kommen. Der demokratische Vorschlag hätte es den Sicherheitsbehörden ermöglicht, Menschen, die auf einer Flugverbotsliste geführt werden, vom Kauf auszuschließen.

Der republikanische Vorstoß sah vor, dass die Behörden alarmiert werden, wenn jemand, der auf einer solchen Liste steht, eine Waffe kaufen will. Ein Staatsanwalt hätte dann drei Tage Zeit gehabt, ein Gericht davon zu überzeugen, warum der Käufer keine Waffe bekommen sollte. Kritiker erklärten, das sei nicht ausreichend.

brk/dpa/AP
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