Fluchtroute Viele Vermisste nach Bootsunglück vor der tunesischen Mittelmeerküste

Ein Boot mit mehr als 80 Menschen an Bord ist vor der tunesischen Mittelmeerküste verunglückt. Drei Menschen konnten bislang gerettet werden, nach Dutzenden wird noch gesucht.

Am Montag war das Boot aus Libyen gestartet, vier Tage später kenterte es: Nach einem neuen Bootsunglück vor der tunesischen Mittelmeerküste befürchtet die Internationale Organisation für Migration (IOM) Dutzende Tote.

Nach Auskunft der Überlebenden hätten sich insgesamt mehr als 80 Personen an Bord des Bootes befunden, sagte IOM-Sprecher Flavio Di Giacomo. Die Informationslage sei noch unübersichtlich, allerdings bestehe die Gefahr, dass 82 Menschen ums Leben gekommen seien.

Vier Migranten seien am Mittwoch von tunesischen Fischern gerettet und nach Tunesien gebracht worden, sagte Di Giacomo weiter. Wie der Rote Halbmond aus dem tunesischen Medenine mitteilte, sei einer der Geretteten inzwischen verstorben.

Die Küstenwache aus dem benachbarten Tunesien suchte am Donnerstag noch nach Überlebenden. Das Mittelmeer zwischen dem nordafrikanischen Bürgerkriegsland Libyen und Italien gilt als eine der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. In diesem Jahr starben dort laut IOM bereits mehr als 340 Menschen bei dem Versuch, nach Europa zu gelangen.

vks/dpa
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