Schlauchboote aus China EU fordert von Peking mehr Einsatz gegen Schleuser

Schlepperbanden nutzen auf dem Mittelmeer auch Schlauchboote aus China für ihr illegales Geschäft. Dagegen will die Europäische Union nun vorgehen.
Flüchtlinge auf dem Mittelmeer bei Libyen (Archiv)

Flüchtlinge auf dem Mittelmeer bei Libyen (Archiv)

Foto: Santi Palacios/ AP

EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos hat von China mehr Einsatz im Kampf gegen Menschenschmuggel auf dem Mittelmeer gefordert. Dabei gehe es beispielsweise um Schlauchboote, die von Unternehmen in China hergestellt und dann von Schleusern benutzt würden, sagte Avramopoulos der "Welt" . Die zuständigen EU-Behörden arbeiteten daran, ein "besseres Bild über die Handelsströme dieser Schlauchboote" zu erhalten.

Im Juli hatten die EU-Außenminister Ausfuhrbeschränkungen für Schlauchboote und Außenbordmotoren aus der Europäischen Union nach Libyen beschlossen.

Laut der EU-Grenzschutzagentur Frontex sind in den ersten sieben Monaten des Jahres rund 93.900 Menschen über die zentrale Mittelmeerroute vom Bürgerkriegsland Libyen nach Italien gekommen. Dies entspreche etwa den Zahlen aus dem Vorjahreszeitraum, auch wenn im Juli 2017 deutlich weniger Menschen in der EU angekommen seien, heißt es in einer Mitteilung . (Mehr zur Situation von Flüchtlingen und Helfern im Mittelmeer lesen Sie hier.)

Video zur Balkanroute: Wie ist die Lage ein Jahr nach der Schließung?

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Die von Schleusern benutzten Schlauchboote werden nach Informationen der "Welt" oftmals nicht nur in China produziert, sondern dort auch auf Online-Plattformen als "hoch qualitative Flüchtlingsboote" angepriesen und verkauft.

Es sei "absolut unverantwortlich, dass diese aufblasbaren Gummiboote derzeit als Qualitätsflüchtlingsboote beworben werden", sagte Annemarie Loof von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen der Zeitung. Der Verkauf dieser Boote sei allerdings nur das Symptom eines größeren Problems. "Es besteht darin, dass es keine sicheren und legalen Kanäle für Menschen gibt, die ein sichereres und besseres Leben suchen."

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aar/dpa
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