Schiffsunglück Libysche Küstenwache rettet 65 Migranten aus Seenot

Libysche Küstenwache (Archivbild): Suche nach Überlebenden im Mittelmeer
Foto: Zohra Bensemra/ REUTERSKnapp neun Seemeilen vor der libyschen Küste ist ein Flüchtlingsboot gekentert - nun sucht die Küstenwache des Bürgerkriegslandes im Mittelmeer nach Überlebenden. 65 Migranten sind demnach bereits aus Seenot gerettet worden, teilte die Küstenwache mit. Fünf Menschen seien tot geborgen worden. Etwa 40 Personen würden noch vermisst, teilte das Uno-Flüchtlingshilfswerk mit. Nach weiteren Überlebenden und Toten werde gesucht.
Zuvor hatte sich die Hilfsorganisation Alarm Phone besorgt über ein mögliches Schiffsunglück gezeigt. Man habe Kontakt zu einem Boot mit bis zu 100 Menschen an Bord gehabt, das in Seenot geraten sei, teilte die Organisation auf Twitter mit.
Bereits am Montag waren auf dem Mittelmeer mehr als 250 Migranten gerettet worden. Unter anderem nahm das deutsche Rettungsschiff "Eleonora" rund hundert Menschen auf. Allerdings verweigern Italien und Malta dem Hilfsschiff die Einfahrt in ihre Häfen.
Axel Steier, Sprecher der Dresdner Hilfsorganisation Mission Lifeline, teilte mit, die maltesische Rettungsleitstelle habe der Schiffsbesatzung gemeldet, dass beide Länder eine Einfahrt in ihre Häfen ablehnten. Die Behörden hätten jeweils mitgeteilt, nicht zuständig zu sein.
Nach Angaben des Sprechers befindet sich das Schiff derzeit in der maltesischen Seenotrettungszone. "Wenn Leib und Leben in Gefahr ist und das Schiff somit in Seenot gerät, wäre also Malta zuständig", sagte Steier. Der Kapitän könne dann ein Hilfssignal aussenden - das Land müsse dem Schiff dann die Einfahrt in einen Hafen erlauben.