Flüchtlingskrise Mazedonien plant Zaun an der Grenze zu Griechenland

Mazedonisch-griechische Grenze: Nicht darauf vorbereitet
Foto: DIMITAR DILKOFF/ AFPNach Ungarn und Slowenien erwägt offenbar auch Mazedonien, seine Grenze mit einem Zaun abzuriegeln. Die Armee habe am Montag damit begonnen, das Gelände an der Grenze zu Griechenland entsprechend zu präparieren, berichtete der Fernsehsender Telma TV. Flüchtlinge, die aus dem südlichen Nachbarland kommen und weiter nach Westeuropa reisen wollen, sollen somit zurückgehalten werden. Der mazedonische Sicherheitsrat hatte am Wochenende über entsprechende Maßnahmen beraten und die Streitkräfte am Sonntag aufgefordert, mit der Vorbereitung für den Zaun zu beginnen.
Jedoch betonte Präsident Djordje Ivanov in einer Mitteilung, es sei noch nicht sicher, dass der Zaun tatsächlich gebaut werde - ein solcher Schritt sei nur "der letzte Ausweg", wenn die Staaten - in die die Flüchtlinge wollten - diese nicht mehr aufnehmen würden.
Die frühere Teilrepublik Jugoslawiens liegt an der sogenannten Balkanroute. Über diese sind bereits Hunderttausende Flüchtlinge von der Türkei über Griechenland in den Westen und Norden Europas weitergereist. Bisher ist kaum ein Flüchtling in Mazedonien geblieben, doch das könnte sich ändern, wenn weiter nördlich liegende Länder den Menschen künftig die Einreise verweigern und selbst Grenzzäune bauen. Mazedonien sei nicht darauf vorbereitet, eine große Zahl von Menschen für längere Zeit zu versorgen, sagte Ivanov.
Ungarn hatte Mitte September die Grenze nach Serbien und später auch die Grenze nach Kroatien geschlossen. Als Reaktion hat auch Slowenien an der Grenze zu Kroatien mit dem Bau eines Zauns begonnen. Österreich wiederum verstärkt angesichts des Flüchtlingsandrangs seine Grenzsicherung zu Slowenien. Unter anderem soll in ein bis zwei Monaten ein knapp vier Kilometer langer und 2,20 Meter hoher Zaun direkt am Grenzübergang Spielfeld entstehen.
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