Bei der Havarie eines mit Migranten besetzten Bootes vor der griechischen Insel Rhodos ist am Montagmorgen mindestens ein Mensch ertrunken. Das sagte ein Sprecher der Küstenwache der Nachrichtenagentur dpa. Die Küstenwache suche in der Region des Unglücks weiter nach Opfern. Die Migranten hatten mit ihrem Boot von der türkischen Küste abgelegt, hieß es.
Das örtliche Nachrichtenportal rodiaki.gr zeigte Bilder von einem Schlauchboot, das halb im Wasser versunken vor der Küste von Rhodos trieb. Mindestens zehn Migranten hätten es geschafft, bis zur Küste von Rhodos zu schwimmen, hieß es.
Die Zahl der Menschen, die aus der Türkei zu den griechischen Inseln im Osten der Ägäis übergesetzt haben, ist in diesem Jahr deutlich zurückgegangen. Seit Jahresbeginn kamen nach Angaben des Uno-Flüchtlingshilfswerks bis zum 15. November auf den griechischen Inseln in der Ostägäis 9342 Migranten aus der Türkei an.
Im gesamten Vorjahr hatten fast 60.000 Migranten übergesetzt. Der starke Rückgang des Migrantenzustroms wird von Sicherheitsexperten in Athen auf die strengere Überwachung der griechischen Seegrenzen zur Türkei durch die griechische Küstenwache und auch auf die Corona-Pandemie und die damit zusammenhängenden Bewegungseinschränkungen in der Türkei zurückgeführt.