Balkanroute Slowenien und Serbien machen Grenzen faktisch dicht

In Griechenland stauen sich Flüchtlinge zu Tausenden, doch auch weiter nördlich auf der Balkanroute ist kaum noch ein Durchkommen: Slowenien und Serbien schließen ihre Grenzen ab Mitternacht.
Flüchtlinge in Slowenien (Archiv)

Flüchtlinge in Slowenien (Archiv)

Foto: LEONHARD FOEGER/ REUTERS

Die Flüchtlingsroute von der Türkei Richtung Nordwesteuropa wird verstärkt abgeriegelt: Sloweniens Regierung kündigte an, ab Mitternacht wieder streng die Schengen-Regeln anzuwenden und nur noch Menschen mit gültigen Pässen und Visa einreisen zu lassen.

Pro Monat solle noch 40 bis 50 Menschen Asyl gewährt werden, zitierte das nationale slowenische Radio Regierungschef Miro Cerar.

Serbien als weiter südlicher Anrainer reagierte in gleicher Weise. Es werde die neuen Regelungen ebenso an seiner Grenze zu Mazedonien und Bulgarien anwenden, teilte das serbische Innenministerium mit. "Damit wird die Balkanroute praktisch geschlossen", zitierten serbische Medien eine entsprechende Erklärung des Ministeriums.

Auch Kroatien, das zwischen Slowenien und Serbien liegt, werde in dieser Weise reagieren. Früher waren die Menschen auf der Balkanroute von einem an den nächsten Staat weitergereicht worden, weil sie in der Regel nach Österreich und vor allem nach Deutschland wollten.

Ende Februar begrenzten Slowenien, Kroatien, Serbien und Mazedonien bereits drastisch die Einreisemöglichkeiten, indem sie Tagesobergrenzen von 580 Flüchtlingen einführten. Das an Griechenland grenzende Mazedonien lässt nur noch wenige Hundert Flüchtlinge pro Tag passieren. Die Balkanroute ist damit faktisch dicht.

Andere EU-Staaten wie Deutschland kritisierten nationale Alleingänge und forderten eine EU-weite Antwort auf die Flüchtlingskrise. In Griechenland bildete sich inzwischen ein Rückstau von 36.000 Flüchtlingen, die nicht mehr über die mazedonische Grenze gelassen werden. Im Grenzort Idomeni lagern die Menschen ohne Versorgung und unter erbärmlichen Bedingungen.

Im Video: "Nirgendwo gibt es noch Sicherheit"

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sun/dpa/AFP
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