Hilfswerk UNHCR Flüchtlinge sollen "auf keinen Fall" zurück nach Libyen gebracht werden

Flüchtlinge auf dem Schiff "Lifeline"
Foto: epdAus dem Mittelmeer gerettete Migranten dürfen nach Ansicht des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR "auf keinen Fall" zurück in das umkämpfte Libyen gebracht werden. Das fordert der Leiter der Organisation in Deutschland, Dominik Bartsch, laut einem Bericht der Zeitung "Welt am Sonntag".
"Menschen, die von der libyschen Küstenwache im Mittelmeer gerettet werden, sollten auf keinen Fall wieder in die Haftlager in Libyen zurückgebracht werden", sagte Bartsch. Auch der SPIEGEL hatte über die katastrophalen Lebensbedingungen der Flüchtlinge in libyschen Lagern berichtet .
Zuvor hatte Italien zugesichert, 18 Menschen an Bord eines Rettungsschiffes aufnehmen zu wollen. Mehr als 40 Gerettete dürften die unter deutscher Flagge fahrende "Sea-Watch 3" jedoch weiterhin nicht verlassen. Die Flüchtlinge waren von dem Schiff aus einem Schlauchboot vor der libyschen Küste geborgen worden.
Es müsse jede politische Einflussmöglichkeit - auch durch die Europäische Union - genutzt werden, um das Leid in den Lagern zu beenden, forderte Bartsch gegenüber der Zeitung. "Die humanitäre Situation der Menschen in den Lagern ist verheerend. Es fehlen Nahrung, Wasser und viele brauchen dringend medizinische Hilfe."
Hinzu komme, dass die Haftlager in der Hauptstadt Tripolis ins Kreuzfeuer der bewaffneten Gruppen geraten seien, so Bartsch. Er rief die Regierungen von EU-Ländern auch auf, private Retter auf dem Mittelmeer nicht länger zu kriminalisieren. Den Bemühungen der Nichtregierungsorganisationen (NGO) verdankten Zehntausende Menschen ihr Leben.