Flucht übers Mittelmeer Zahl der Überfahrten 2018 bislang halbiert

Deutlich weniger Menschen haben seit Jahresbeginn die riskante Fahrt mit Schleusern übers Mittelmeer gewagt. Die Internationale Organisation für Migration zählte etwa 40.000 Ankünfte.
Schleuserboot mit Migranten vor der libyschen Küste (Archivbild)

Schleuserboot mit Migranten vor der libyschen Küste (Archivbild)

Foto: ISMAIL ZITOUNY/ REUTERS

Die Zahl der Migranten, die über das Mittelmeer nach Europa kommen, ist deutlich zurückgegangen.

Bis Mitte Juni kamen gut 40.000 Menschen, halb so viele wie im gleichen Zeitraum 2017, berichtete die Internationale Organisation für Migration (IOM). In den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 waren es laut IOM sogar mehr als 215.000.

Nach der IOM-Statistik starben auch deutlich weniger Menschen bei der Überfahrt: 2016 waren es bis Mitte Juni fast 3000, im vergangenen Jahr knapp über 2000 und in diesem Jahr bislang 857. Hilfsorganisationen gehen allerdings davon aus, dass kleinere Boote verunglücken und Menschen ertrinken, ohne dass die Organisationen davon erfahren.

15.600 Ankünfte in Italien, je 12.000 in Griechenland und Spanien

Bei den Ankünften sind die EU-Mittelmeeranrainer Spanien, Italien und Griechenland in etwa gleichauf: Die meisten Menschen kamen im ersten Halbjahr an der italienischen Küste an (15.600), gefolgt von Einreisen an Stränden und in Häfen Griechenlands (12.300) und Spaniens (12.000).

Mag die Zahl der Überfahrten gesunken sein, weltweit waren im vergangenen Jahr mit 68,5 Millionen mehr Menschen auf der Flucht als je zuvor. Das meldete das Flüchtlingshilfswerk UNHCR für das Jahr 2017. Die meisten Menschen flohen aus Syrien, Afghanistan und dem Südsudan.

cht/dpa
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