Urteil
Todesschütze im Fort-Hood-Prozess schuldig gesprochen
Schuldig in allen Anklagepunkten: Einstimmig hat eine Militär-Jury im Prozess gegen den Attentäter von Fort Hood ihr Urteil gefällt. Der Ex-Major hatte auf dem Stützpunkt dreizehn Menschen getötet. Jetzt droht ihm die Todesstrafe.
Nidal Hasan (Archivbild): Schuldig des vorsätzlichen Mordes in 13 Fällen
Foto: AP/dpa/Bell County Sheriffs Department
Washington - Im Militärprozess um den Amoklauf auf dem US-Armeestützpunkt Fort Hood hat eine Jury aus 13 Armeeoffizieren Nidal Hasan in sämtlichen Anklagepunkten für schuldig erklärt: vorsätzlicher Mord in 13 Fällen und versuchter vorsätzlicher Mord in 32 Fällen. Das Strafmaß wird später verkündet, dem früheren Armeepsychiater droht die Todesstrafe. Es wäre die erste Exekution eines verurteilten aktiven US-Soldaten seit 1961.
Hasan hatte im November 2009 auf dem Stützpunkt Fort Hood im US-Bundesstaat Texas 13 Menschen erschossen und 32 weitere verletzt. Polizisten erwiderten das Feuer und verwundeten Hasan schwer. Der 42-Jährige ist seither querschnittsgelähmt.
Während der zweieinhalbwöchigen Verhandlung schwieg der Angeklagte die meiste Zeit. Auch die Urteilsverlesung am Freitag habe er äußerlich mit stoischer Ruhe aufgenommen, berichteten Gerichtsreporter. Hasan hatte sein Schuldeingeständnis angeboten, doch haben sowohl Gericht als auch Ankläger abgelehnt: Aufgrund einer Vorschrift im Militärrecht wäre in einem solchen Fall ein Todesurteil nicht mehr möglich. Doch genau dies ist das erklärte Ziel der Anklage.
Der Major mit palästinensischen Wurzeln stand zur Tatzeit kurz vor der Entsendung nach Afghanistan. Der Angriff in Fort Hood gilt als bisher schlimmster Zwischenfall auf einem Militärstützpunkt in den USA. Er erschütterte die US-Streitkräfte und löste eine Debatte über Extremisten in den eigenen Reihen aus.