Affäre um Präsidentschaftskandidaten Fillon soll formell beschuldigt werden

François Fillon wird in der Affäre um eine Scheinbeschäftigung seiner Frau formell beschuldigt. Der Politiker der Konservativen hält trotzdem an seiner Kandidatur zur Präsidentenwahl in Frankreich fest.
François Fillon mit Ehefrau Penelope

François Fillon mit Ehefrau Penelope

Foto: PASCAL ROSSIGNOL/ REUTERS

Beobachter rechneten schon mit einem Rücktritt von François Fillon als Bewerber um das Amt des französischen Präsidenten. Doch er will offenbar trotz der Affäre um die mutmaßliche Scheinbeschäftigung seiner Frau weitermachen. Das kündigte er am Mittwoch bei einer überraschend anberaumten Pressekonferenz an. Er halte an seiner Kandidatur fest, sagte Fillon in Paris.

Gleichzeitig verkündete er, dass er nun formell beschuldigt werde. Er habe für den 15. März eine Vorladung vor die zuständigen Untersuchungsrichter erhalten, sagte der konservative Politiker. Er werde dieser Vorladung folgen. Die Ermittlungen gegen ihn nannte er "politisch motiviert".

Wird ein Verfahren gegen den Konservativen eingeleitet, gilt dieser damit offiziell als Beschuldigter. Das sei seinem Anwalt mitgeteilt worden, sagte Fillon. Er weise die Vorwürfe weiter zurück.

Fillons Frau Penelope war jahrelang als parlamentarische Mitarbeiterin ihres Manns angestellt. Enthüllungen in der Zeitung "Canard Enchaîné" hatten aber die Frage aufgeworfen, ob sie tatsächlich Tätigkeiten ausgeführt hatte. Die Justiz ermittelt unter anderem wegen des Verdachts auf Hinterziehung öffentlicher Mittel.

Der Konservative Herausforderer von Marine Le Pen und Emmanuel Macron hatte lange als Favorit für die Wahl gegolten, die Vorwürfe hatten seinen Wahlkampf in den vergangenen Wochen aber schwer belastet und ihn auch in den Umfragen zurückfallen lassen.

vks/dpa/AFP
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