Kampf gegen IS Frankreich und Großbritannien planen offenbar Luftschläge in Syrien

Cameron und Hollande (Archiv): Problem an seiner Wurzel angehen
Foto: BEN STANSALL/ APGroßbritannien und Frankreich erwägen eine Beteiligung am US-Militäreinsatz in Syrien. Das berichten die französische Zeitung "Le Monde" sowie die britische "Sunday Times". Hintergrund der möglichen Beteiligung an den Luftangriffen sind demnach ausbleibende Erfolge im Kampf gegen den "Islamischen Staat" (IS), die zunehmende Präsenz Russlands in der Region sowie die hohe Zahl syrischer Flüchtlinge. (Lesen Sie hier die aktuelle Entwicklung zur Flüchtlingskrise.)
Der britische Finanzminister George Osborne sagte bereits am Samstag, das Problem müsse an seiner Wurzel angegangen werden - dabei nannte er konkret die "böse Führung um Syriens Präsident Baschar al-Assad" sowie den IS. "Wir brauchen einen umfassenden Plan für ein stabiles, friedliches Syrien."
Viele der Flüchtlinge in Europa kommen aus Syrien. Dort tobt seit Jahren ein Bürgerkrieg, der sich durch eine Offensive des IS verschärft hat. Die USA führen eine Allianz an, die die Islamisten sowohl im Irak als auch in Syrien aus der Luft angreift
Der britische Premierminister David Cameron will der"Sunday Times" zufolge Anfang Oktober das Parlament bitten, Luftangriffe auf den IS zu billigen. Dies wäre der zweite Anlauf: Vor zwei Jahren hatten die Abgeordneten einen Einsatz noch abgelehnt. Osborne erklärte, die Regierung werde die Abstimmung im Parlament erst wagen, wenn sie sich der Unterstützung durch die Opposition sicher sei.
Syrien kritisiert "Einmischung"
Frankreichs Präsident François Hollande hat sich laut dem Bericht von "Le Monde" über einen möglichen Einsatz mit seinem Verteidigungsstab beraten. Demnach könnte es um Aufklärungsflüge oder Luftangriffe gehen. Hollande will sich bei seiner halbjährlichen Pressekonferenz am Montag zu dem Thema äußern.
Frankreich ist bereits an dem US-geführten Einsatz im Irak beteiligt, eine Ausdehnung auf Syrien hatte das Land aber bisher abgelehnt.
Das syrische Außenministerium kritisierte die Überlegungen der beiden Länder in einem Brief an die Vereinten Nationen scharf. Es handele sich um eine Einmischung in syrische Angelegenheiten, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Sana.
Der syrische Präsident Assad versucht seit 2011, einen Aufstand gegen seine Herrschaft niederzuschlagen. Russland ist einer seiner wichtigsten internationalen Unterstützer. Berichte über ein mögliches militärisches Eingreifen Russlands zugunsten des Assad-Regimes alarmieren zurzeit die USA.
Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor vier Jahren starben rund 250.000 Menschen, etwa elf Millionen wurden vertrieben.