Gefangenenlager
USA überstellen Guantanamo-Insassen in Heimatländer
Die USA haben zwölf Gefangene aus Guantanamo Bay entlassen. Die Männer wurden in ihre Heimat nach Afghanistan, den Jemen und Somaliland geflogen. Damit befinden sich noch etwa 200 Gefangene in dem Gefängnis auf Kuba, das Präsident Obama eigentlich bis Januar schließen wollte.
Washington - Sechs Jemeniten, vier Afghanen und zwei Somalier wurden am Wochenende aus Guantanamo in ihre Heimat überstellt. Wie das Justizministerium in Washington am Sonntag mitteilte, fanden die Auslieferungen in Absprache mit den zuständigen Behörden und mit "angemessenen Sicherheitsmaßnahmen" statt. Die Beratungen mit den zuständigen ausländischen Behörden würden fortgesetzt.
Bisher hatten die USA Vorbehalte dagegen, Guantanamo-Insassen aus dem Jemen nach Hause zurückkehren zu lassen. Die Sicherheitsbehörden hegten Zweifel, ob die jemenitische Regierung in der Lage sei zu verhindern, dass sich die Rückkehrer extremistischen Gruppierungen anschließen, die im Norden und im Süden des Landes aktiv sind.
Nach dem jüngsten Transfer befinden sich
noch etwa 200 Gefangene in Guantanamo Bay, davon etwa die Hälfte Jemeniten. US-Präsident Barack Obama hatte bei seinem Amtsantritt angekündigt, das umstrittene Lager bis Januar 2010 zu schließen. Im November räumte er ein, dass es ihm nicht gelingen werde, diesen Termin einzuhalten.
Obama sucht weiter Aufnahmeländer für Insassen, die nach US-Beschluss freigelassen werden sollen. Die restlichen Gefangenen will das Justizministerium auf amerikanischem Boden vor ordentliche Gerichte oder Militärtribunale stellen. Ein Teil soll aber auch ohne Prozess festgehalten werden, weil die Beweise für einen Prozess nicht ausreichen, die Gefangenen laut US-Einschätzung aber eine Gefahr darstellen.