Gegenbewegung Tausende Schweizer protestieren gegen Minarettverbot

Bei der Volksabstimmung am Sonntag stimmten über 57 Prozent der Schweizer für das Minarettverbot. Jetzt verschaffen sich die Verbots-Gegner Gehör und gehen auf die Straße. Im Westen des Landes gab es Proteste und Demonstrationszüge.
Demonstranten in Bern: Tausende protestieren gegen Minarettvotum

Demonstranten in Bern: Tausende protestieren gegen Minarettvotum

Foto: Peter Klaunzer/ dpa

Genf - In mehreren Städten im Westen der Schweiz hat es am Dienstagabend Protestkundgebungen gegen das per Volksentscheid beschlossene Verbot zum Bau von Minaretten gegeben. Die größten Kundgebungen wurden nach einem Bericht der Nachrichtenagentur SDA in Lausanne und Genf veranstaltet, insgesamt beteiligten sich mehrere tausend Schweizer an den Protesten. Die Schweizer hatten der Forderung nach einem Bauverbot für Minarette von zwei rechtspopulistischen Parteien am Sonntag mit mehr als 57 Prozent zugestimmt. Der Ausgang des Referendums hatte international Besorgnis und Empörung ausgelöst, während rechtsgerichtete Parteien in Europa die Abstimmung begrüßten.

Die Demonstranten in Lausanne riefen bei ihrem Protestmarsch von der Kathedrale zur Moschee "Nein zur Diskrimination!" und "Für eine solidarische Schweiz!". Vor der Moschee dankten Vertreter der muslimischen Gemeinde den vier Kantonen Basel-Stadt, Genf, Waadt und Neuchâtel (Neuenburg), in denen mehrheitlich gegen das Verbot gestimmt worden war. In Genf wurden vor der Kathedrale zwei Minarette aus Holz und Papier errichtet.

otr/AFP
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