Geheimpläne auf Facebook Israelische Armee bläst Razzia ab

Die Militäraktion im Westjordanland sollte geheim sein - doch plötzlich erschienen Ort und Zeitpunkt im Internet. Ein israelischer Soldat plauderte Details in dem sozialen Netzwerk Facebook aus. Die Razzia wurde annulliert, der Soldat vor ein Militärgericht gestellt.
Soziales Netzwerk Facebook: Israelischer Soldat gab Details einer Militäraktion preis

Soziales Netzwerk Facebook: Israelischer Soldat gab Details einer Militäraktion preis

Foto: LOIC VENANCE/ AFP

Jerusalem - Die israelische Armee hat eine Razzia im Westjordanland abgesagt - einer ihrer Soldaten hatte die Geheimaktion im Internet-Sozialnetzwerk Facebook angekündigt. "Wir werden am Mittwoch das Dorf Katana säubern und Donnerstag, so Gott will, werden wir nach Hause kommen", schrieb der Soldat auf seiner Facebook-Seite, berichtete der Militärrundfunk. Dazu nannte der Mann Einsatzdetails und Uhrzeit der Razzia in dem besetzten Palästinenserdorf.

Facebook

Armeekameraden hätten den Eintrag auf gesehen und ihre Oberen alarmiert, berichtete das Radio weiter. Daraufhin sei die Aktion abgeblasen worden. Der betroffene Soldat wurde vor ein Militärgericht gestellt und für zehn Tage ins Gefängnis geschickt.

Die Militärführung erklärte am Mittwoch, man werde die Nutzung von sozialen Netzwerken bei den Streitkräften künftig stärker kontrollieren. Zugleich wurden die Soldaten ausdrücklich davor gewarnt, Militärgeheimnisse im Internet zu verbreiten. Im April 2008 war ein anderer Soldat zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, nachdem er ohne Erlaubnis Fotos von seiner Militärbasis auf Facebook gestellt hatte.

kgp/AFP/apn
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