Champs-Élysées Frankreich verhängt Demo-Verbote für Gelbwesten

Krawalle auf den Champs-Élysées sollen sich nicht wiederholen: Der neue Pariser Polizeipräsident hat den Gelbwesten Demonstrationen rund um den Triumphbogen in der französischen Hauptstadt verboten.
Gelbwesten-Proteste in Paris

Gelbwesten-Proteste in Paris

Foto: Francois Mori/ dpa

Der neue Pariser Polizeipräsident hat für Samstag Demonstrationen der Gelbwesten an mehreren Orten in der Metropole verboten. Dazu zählten die berühmten Champs-Élysées und die angrenzenden Straßen, der Place de l'Étoile mit dem Triumphbogen, die Gegend um den Élysée-Palast, also dem Amtssitz von Staatschef Emmanuel Macron, und die Nationalversammlung, hieß es am Freitag in einer Mitteilung von Didier Lallement.

Begründet wurde das Vorgehen mit der Gewalt bei den vergangenen Protesten. Auf den Champs-Élysées hatten Randalierer am Samstag am Rande einer Gelbwesten-Demonstration zahlreiche Geschäfte zerstört und teilweise in Brand gesteckt.

Macron hatte kürzlich angekündigt, Anti-Terror-Kräfte zu den Protesten zu schicken. Auch Drohnen sollen zur Überwachung der Randalierer in der Luft sein.

Auch in Toulouse verboten die Behörden Demonstrationen der Gegner von Macron auf einem zentralen Platz. Damit reagiere die zuständige Präfektur auf eine in sozialen Netzwerken angekündigte und nicht angemeldete Demonstration auf dem Place du Capitole in der südfranzösischen Stadt, wie sie mitteilte. Das Verbot gelte zwischen 12 und 21 Uhr. Verstöße würden mit einer Geldstrafe geahndet.

Bisheriger Pariser Polizeipräsident musste zurücktreten

Premierminister Édouard Philippe hatte nach der neuerlichen Eskalation der Gewalt bereits angekündigt, Gelbwesten-Proteste unter bestimmten Bedingungen zu verbieten. Das sei etwa der Fall, wenn sich extreme Gewalt abzeichne. Der Pariser Polizeipräsident Michel Delpuech musste nach den Krawallen zurücktreten.

Einer aktuellen Umfrage zufolge unterstützt eine knappe Mehrheit (53 Prozent) der Franzosen die Gelbwesten-Bewegung. Das sind acht Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche, wie das Umfrageinstitut Elabe ermittelte. Von den Befragten verurteilen 84 Prozent die Gewalt - allerdings zeigen auch einige von ihnen gleichzeitig Verständnis.

als/AFP/dpa
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