Paris Mehr als hundert Festnahmen bei Gelbwesten-Protesten

In Frankreich protestierten erneut Anhänger der Gelbwesten, etliche Demonstranten wurden verhaftet. Es ist das erste Mal nach dem Brand von Notre-Dame, dass die Menschen wieder auf die Straßen gehen.
Gelbwesten-Demonstration in Paris

Gelbwesten-Demonstration in Paris

Foto: Francisco Seco/ dpa

Fünf Tage nach dem verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame ist es in der französischen Hauptstadt bei Protesten der Gelbwesten-Bewegung erneut zu Ausschreitungen gekommen: Zahlreiche Anhänger demonstrierten in Paris und weiteren französischen Städten.

Bis zum frühen Samstagnachmittag seien in der Hauptstadt mehr als hundert Menschen festgenommen worden, berichtete der Sender France Info unter Berufung auf Behördenangaben. Zudem habe es mehr als 11.000 präventive Kontrollen gegeben. Die Demonstranten protestierten hauptsächlich im Pariser Osten. Es kam erneut zu Spannungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten, mehrere Fahrzeuge gingen in Flammen auf.

Die Bewegung geht seit November gegen die Reformpolitik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf die Straße. Es ist das 23. Wochenende in Folge, an dem Anhänger der Bewegung demonstrieren. An der ersten Kundgebung in Paris seit dem Brand der Kathedrale von Notre-Dame nahmen mehrere Tausend Menschen teil. In der französischen Hauptstadt sind rund um die bei dem Brand schwer beschädigte Kirche und die Champs-Élysées keine Proteste erlaubt. Auf der Prachtmeile war es immer wieder zu heftigen Ausschreitungen gekommen.

Für das Osterwochenende hatten Führungsfiguren der zersplitterten Bewegung schon vor Wochen zu Protesten aufgerufen. Frankreich hatte sich daher erneut auf schwere Ausschreitungen vorbereitet, Innenminister Christophe Castaner hatte ein großes Sicherheitsaufgebot angekündigt. Ärger gab es unter einigen Anhängern der Bewegung über die hohen Spenden, die in kurzer Zeit für den Wiederaufbau der Kathedrale Notre-Dame zusammenkamen.

skr/AFP/dpa
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