George Robertson Bush-Rede ist Ultimatum an die Taliban
Berlin - Nato-Generalsekretär George Robertson sieht in der Forderung von US-Präsident George W. Bush nach Auslieferung aller Führer der Organisation al-Qaida ein Ultimatum für die in Afghanistan herrschenden Taliban. Im ZDF stufte Robertson am Freitag das Vorgehen des amerikanischen Präsidenten als richtig ein. Bush stelle die bei seiner Rede vor dem Kongress in Washington geäußerte Forderung nicht nur für die USA, sondern für alle Länder in der Welt.
"Denn alle Länder sind bedroht", sagte der Nato-Generalsekretär wörtlich. Afghanistan sei erst einmal das richtige Ziel. "Die internationale Gemeinschaft weiß, dass Bin Laden und sein Netz hinter einigen der verheerendsten und schlimmsten Anschläge gestanden haben", erklärte Robertson. Afghanistan beherberge die Terroristen.
Man müsse jedoch weitergehen und andere terroristische Netze angehen, "die das Gleiche tun werden, wenn sie merken, dass es keine Strafe gibt", forderte der Generalsekretär der westlichen Allianz weiter. Der Kampf gegen den internationalen Terrorismus sei eine vielschichtige, gemeinsame Mission.
Jedoch hätten die Amerikaner noch nicht erklärt, dass die Angriffe von außen kamen, obwohl sie sich langsam dahin bewegten, sagte Robertson. Der Nato-Generalsekretär erwartet, über die Entscheidungen der USA informiert zu werden. Robertson schloss aber nicht aus, dass die Amerikaner "vielleicht auch eigene Maßnahmen ergreifen" möchten. Man wolle hier die Botschaft bringen, wie stark die freie Welt sei, erläuterte Robertson in dem Fernsehinterview.