

Oyster - Bewegender Abschied von einer Journalisten-Ikone: Hunderte Menschen haben am Montag auf einer Trauerfeier Abschied von der in Syrien getöteten US-Journalistin Marie Colvin genommen. Unter anderem erwies Medienmogul Rupert Murdoch der "Sunday Times"-Reporterin in der katholischen Kirche St. Dominic in Oyster Bay auf Long Island die letzte Ehre. Colvin hatte seit 1985 für Murdochs Blatt gearbeitet.
Dutzende Menschen hatten sich bereits am Wochenende an einer Totenwache in Osyter Bay beteiligt. Ein Foto der 56-Jährigen und ein Buch mit einer Auswahl ihrer Artikel hatten neben ihrem mit roten und weißen Rosen bedeckten Sarg gestanden. In Oyster Bay war Colvin aufgewachsen und zur Schule gegangen. Dort sollte ihre Leiche nun bei einer privaten Zeremonie auch eingeäschert werden.
Unter den Trauergästen waren viele Immigranten aus Ländern, über die Colvin im Laufe ihrer Karriere berichtet hatte - neben Syrern und Irakern auch Einwanderer aus Sri Lanka. Dort war die erfahrene Kriegsreporterin während des Bürgerkriegs im Jahre 2001 verletzt worden und hatte ein Auge verloren. Seither trug sie eine schwarze Augenklappe, die zu ihrem Markenzeichen wurde.
Colvin war am 22. Februar bei einem Bombenangriff in der syrischen Rebellenhochburg Homs getötet worden. Auch der französische Fotograf Rémi Ochlik kam bei dem Beschuss ums Leben. Ihre Leichname konnten erst nach Tagen aus dem belagerten Stadtteil Bab Amr geborgen und außer Landes gebracht werden. In ihrem letzten Interview mit dem Fernsehsender CNN hatte Colvin erklärt: "Es ist eine Lüge, dass die syrische Armee hinter Terroristen her ist. Hier gibt es keine militärischen Ziele."
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In Oyster Bay tragen Männer am Montag den Sarg von Marie Colvin. Die Reporterin der "Sunday Times" war am 22. Februar bei einem Artillierieangriff des syrischen Militärs auf die belagerte Stadt Homs ums Leben gekommen.
Ehre für Marie Colvin: Ein Mann hält ein Plakat in den Händen, das an die US-Journalistin erinnert.
Rosemarie Colvin, die Mutter der getöteten Reporterin, wird bei der Trauerfeier von einem Mann gestützt.
Hunderte Menschen nahmen in der Nähe von New York Abschied von Marie Colvin - auch der Medienunternehmer Rupert Murdoch war unter den Trauergästen. Colvin hatte seit 1985 für Murdochs "Sunday Times" gearbeitet.
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