Gilad Schalit Israel bereitet Freilassung der 1027 Palästinenser vor

Die Vorbereitungen für den heiklen Gefangenenaustausch werden konkret: Israels Präsident Peres hat nun 48 Stunden Zeit, die Begnadigungen für über tausend palästinensische Häftlinge zu unterschreiben - der von der Hamas entführte Soldat Gilad Schalit könnte am Dienstag freikommen.
Gilad Schalit im Juni 2007: Aussicht auf baldige Freiheit nach fünf Jahren Isolationshaft

Gilad Schalit im Juni 2007: Aussicht auf baldige Freiheit nach fünf Jahren Isolationshaft

Foto: AP/ Maariv

Kairo/Tel Aviv - In Israel und Ägypten wird unter Hochdruck an dem Austausch des Soldaten Gilad Schalit gegen 1027 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen gearbeitet. Gesandte Israels und der radikalislamischen Hamas würden unter ägyptischer Vermittlung über die technischen und logistischen Einzelheiten des Deals verhandeln, berichtete die panarabische Tageszeitung "Al-Hayat" (London). Die Hamas hatte Schalit vor fünf Jahren in den Gazastreifen verschleppt.

In Israel wurden am Samstagabend die Begnadigungen für die zur Freilassung vorgesehenen palästinensischen Häftlinge vorbereitet, Präsident Schimon Peres muss jedes Gnadengesuch einzeln unterzeichnen. Dazu sei der zuständige Justizbeamte mit den Dokumenten der Palästinenser zur Residenz von Peres gefahren. Der Präsident habe nun 48 Stunden Zeit, die Begnadigungen zu unterschreiben, sagte eine Sprecherin.

Israel will 1027 palästinensische Häftlinge im Tausch gegen den 25 Jahre alten Schalit freilassen, der am 25. Juni 2006 entführt worden war. Schalit wurde seitdem vermutlich im Gazastreifen in Isolationshaft gehalten. Er soll freikommen, sobald die ersten 477 palästinensischen Gefangenen, darunter 27 Frauen, übergeben sind. 550 weitere Häftlinge will Israel anschließend freigeben.

Der Austausch soll wahrscheinlich am Dienstag vollzogen werden. Ein Hamas-Offizieller sagte am Samstag dem israelischen Rundfunk, dass Schalit am Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen an die ägyptischen Behörden übergeben werden solle.

Eine Liste mit den Namen der freigelassenen Palästinenser soll veröffentlicht werden. Israel hat laut Menschenrechtsorganisationen mehr als 5000 Palästinenser inhaftiert.

lgr/dpa/dapd
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