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Kims Bodyguards Nahkämpfer, schwer bewaffnet - nicht größer als der Diktator

Für das Gipfeltreffen in Singapur haben US-Präsident Trump und Nordkoreas Machthaber ihre eigenen Leibwächter dabei. Pjöngjang wählt die Bodyguards nach besonders strengen Kriterien aus.

Sie laufen wieder: Zum Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump in Singapur hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un seine persönlichen Leibwächter mitgebracht. Videoaufnahmen zeigen die Männer kurz nach der Landung Kims in Singapur im Laufschritt neben der gepanzerten Limousine des Diktators.

Beim historischen Treffen mit US-Präsident Trump soll es unter anderem um die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel gehen. Die Sicherheitsmaßnahmen sind hoch: Die Aufnahmen der Ankunft Kims in Singapur erinnern an die Bilder von Ende April. Beim Treffen mit Südkoreas Präsident Moon Jae In an der Grenze der beiden Länder sorgten ebenfalls zwölf Bodyguards für den Schutz des nordkoreanischen Diktators.

Kims Bodyguards im April

Kims Bodyguards im April

Foto: KOREA SUMMIT PRESS POOL/ AFP

Ihre Auswahl folgt laut einem Bericht der britischen Nachrichtenseite BBC  speziellen Kriterien.

  • So müssen die Personenschützer ungefähr so groß sein wie der Machthaber Kim - die Angaben über dessen Größe sind nicht einheitlich: Die Rede ist von 1,75 bis 1,79 Metern.
  • Vor ihrer Auswahl werden sie genau auf ihre politische Eignung geprüft, die Familiengeschichte wird über zwei Generationen durchleuchtet.
  • Während ihrer Ausbildung werden sie dann im Umgang mit Waffen trainiert, außerdem in Kampfkunsttechniken.
  • Die Personenschützer haben auch gewisse Privilegien: Sie dürfen sich in der Nähe Kims mit einer geladenen Waffe aufhalten. Zur Ausstattung gehören eine halbautomatische Waffe und eine zweite Waffe, die im Notfall verwendet wird.
  • Die meisten der Personenschützer arbeiten meist nicht länger als zehn Jahre in dieser Funktion. Der Pool der Sicherheitsmitarbeiter - darunter auch etwa die Fahrer der Limousinen - soll bis zu 300 Personen umfassen.
  • Die Bodyguards sind bei ihren Einsätzen meist im westlichen Stil gekleidet, tragen entsprechende Anzüge und Krawatten. Im Vergleich zu seinem Vater, Kim Jong Il, setzt Kim Jong Un laut dem BBC-Bericht weniger Sicherheitskräfte ein.
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Singapur vor dem Gipfel: Überall Polizei, überall Waffen

Foto: LYNN BO BO/ EPA-EFE/ REX/ Shutterstock

Kim und Trump treffen am Dienstag aufeinander. Nie zuvor hat es ein Gipfeltreffen zwischen einem amtierenden US-Präsidenten und einem nordkoreanischen Machthaber gegeben. Jahrzehntelang galt eine derartige Begegnung als undenkbar, doch Trump hatte sich im März überraschend zu einem Gipfel bereit erklärt.

mho
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