Golanhöhen Islamisten sollen Blauhelme gefangen haben

Radikale Islamisten sollen auf den Golanhöhen im Süden Syriens Mitglieder der Uno-Beobachtermission in ihre Gewalt gebracht haben. Das berichten arabische Medien.

Kunaitra - Mitglieder der Uno-Beobachtermission sind nach Angaben mehrerer arabischer Zeitungen auf den Golanhöhen in Syrien von radikalen Islamisten gefangen genommen worden. Eine Uno-Sprecherin wollte sich zu den Berichten nicht äußern.

Die Gefangennahme meldete der Nachrichtensender Al-Arabija unter Berufung auf die radikal-islamische Nusra-Front. Der Kanal Al Jazeera berichtete, rund 50 Mitglieder der Uno-Beobachtermission seien in die Hände der syrischen Regimegegner geraten.

Syrische Regimegegner hatten am Mittwoch in Kunaitra den Übergang zu den von Israel besetzten Golanhöhen eingenommen. Die Uno-Mission beobachtet dort den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien. Im März vergangenen Jahres waren schon einmal 21 Blauhelme von syrischen Rebellen in der Nähe der Golanhöhen entführt und später freigelassen worden.

Kampfflugzeuge der syrischen Regierung griffen am Donnerstag Rebellenstellungen in der Nähe eines Grenzübergangs zu den von Israel besetzten Golanhöhen an. Dies berichteten Bewohner und Rebellen am Donnerstag. Ein Rebellensprecher sagte, die Aufständischen hätten trotz des Bombardements ihre Position halten können. Einem anderen Vertreter der Aufständischen zufolge wurden mindestens sechs ihrer Kämpfer getötet.

Am Mittwoch hatten Mitglieder der al-Qaida nahestehenden Nusra-Miliz gemeinsam mit gemäßigten Rebellengruppen den Grenzposten angegriffen. Die Region liegt im Süden des Landes rund 20 Kilometer westlich der Stadt Kuneitra, die von Regierungstruppen kontrolliert wird. Die Front im Süden könnte für Präsident Baschar al-Assad gefährlicher als die im Norden werden, da sie viel näher an der Hauptstadt Damaskus liegt.

Foto: DER SPIEGEL
als/dpa
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