Golanhöhen Israel soll fünf Milizionäre in Syrien getötet haben

Drusen auf den Golanhöhen: Verstehen sich noch immer als Syrer
Foto: AP/dpaDie israelische Luftwaffe hat nach Angaben von Aktivisten fünf Menschen in Syrien getötet. Wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, kamen zwei Mitglieder der libanesischen Hisbollah-Miliz sowie drei weitere Milizionäre, die der Regierung in Damaskus nahestanden, bei dem Bombardement in der Golan-Region ums Leben.
Die schiitische Hisbollah kämpft im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Truppen von Präsident Baschar al-Assad. Israel hält sich weitgehend aus dem Konflikt in Syrien heraus, behält sich aber Angriffe vor, wenn es Sicherheitsinteressen gefährdet sieht.
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte hat ein israelisches Flugzeug in der Ortschaft Hader ein Auto angegriffen, in dem die fünf Menschen saßen.
Der Hisbollah-Fernsehsender Al-Manar meldete hingegen, dass der Angriff von einer Drohne ausging. Nach Darstellung der libanesischen Hisbollah-Miliz hat Israel durch den Angriff in den Bürgerkrieg in Syrien eingegriffen. Die israelische Armee wollte die Berichte zunächst nicht kommentieren.
Informationen aus dem Bürgerkriegsland Syrien sind von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen. Die Angaben der Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London haben sich in der Vergangenheit jedoch als verlässlich erwiesen.
Drusen fürchten um ihre Glaubensbrüder in Syrien
Der von Drusen bewohnte Ort Hader in der Provinz Kuneitra ist seit dem 17. Januar von Rebellen und islamistischen Kämpfern umzingelt. Die größtenteils auf den Golanhöhen liegende Provinz wird weitgehend von bewaffneten Gegnern der syrischen Regierung kontrolliert. Einige Dörfer und Ortschaften unterstehen jedoch regierungstreuen Kräften.
Israel hält etwa 1200 Quadratkilometer des Golanplateaus besetzt. Bis zum Sechstagekrieg 1967 gehörte das Gebiet komplett zu Syrien, später annektierte Israel die Region. Dort leben Zehntausende Drusen, die sich noch immer als Syrer verstehen und um die Sicherheit ihrer Glaubensbrüder im Bürgerkriegsland fürchten. Die Uno hat die Annexion nie anerkannt.
Seit Beginn des Bürgerkriegs vor vier Jahren wird die Region häufiger von Geschossen getroffen. Oft handelte es sich um Querschläger aus Gefechten zwischen Aufständischen oder Dschihadisten sowie syrischen Regierungstruppen.